Obdachlos nach verheerendem Brand Obdachlos nach verheerendem Brand : Eine Welle der Hilfsbereitschaft in Leuna

Leuna - Nach dem Brand eines Reihenhauses in Leuna in der vergangenen Woche hat jetzt die Polizeiinspektion in Halle die weiteren Ermittlungen zur Ursache für das Feuer übernommen. Dass die Ermittlungen ab sofort höher angebunden werden, hängt laut Polizeiangaben damit zusammen, dass eines der Brandopfer am vergangenen Samstag seinen schweren Verletzungen erlegen ist. „Nach wie vor ist unklar, was den Brand ausgelöst hat“, sagte am Montag Polizeisprecher Alexander Junghans.
Für die Ermittler ist es ein kniffliger Job. Denn nach dem Brand in dem Wohnhaus in der Zimmererstraße am vergangenen Donnerstag war das Gebäude als einsturzgefährdet eingestuft worden. Da der Treppenaufgang im Zuge der Löscharbeiten eingestürzt war, gestalteten sich schon diese sehr schwierig.
„Am Montagmorgen wurde der Brandort zumindest teilweise freigegeben“
Auch für die Brandursachenermittler war demnach ein Betreten des Hauses bislang nicht möglich. „Am Montagmorgen wurde der Brandort zumindest teilweise freigegeben“, erklärte Alexander Junghans. Das galt zumindest für das Erdgeschoss des Hauses. „Dieser Bereich war bedingt begehungsfähig“, sagte der Sprecher.
Bis Ende dieser Woche, so glaubt es die Polizei, soll eine abschließende Einschätzung zur Ursache des verheerenden Brandes vorliegen. „Eines kann schon jetzt gesagt werden: Eine vorsätzliche Brandstiftung in dem Haus kann von unserer Seite ausgeschlossen werden“, betonte Junghans. Zu den weiteren Untersuchungen vor Ort wollte er sich aus ermittlungstaktischen Gründen am Montag nicht äußern.
Ermittlungen nach einer Brandursache
Die Ermittlungen nach einer Brandursache laufen demnach nach einem Ausschlussverfahren, wie es hieß. Die Experten überprüfen an den Brandorten mehrere Thesen und deren Infragekommen, bis schließlich nur noch eine Theorie plausibel erscheint.
Parallel zu den Ermittlungen hat der Brand auch eine große Welle der Hilfsbereitschaft für die Opfer ausgelöst. So wurde etwa durch die Stadt Leuna eine Unterkunft für sieben Bewohner des Nachbarhauses, das ebenfalls beschädigt wurde, organisiert.
Mit Hilfe des Bauhofs wurden in Halle Möbel organisiert
„Aufgrund der großen Personenzahl haben wir in Zusammenarbeit mit der Leuwo in Bad Dürrenberg zwei gegenüberliegende Wohnungen auf einer Etage eines Hauses bereitstellen können“, erklärte am Montag Volker Stein, der Ordnungsamtsleiter der Stadt Leuna. „Mit Hilfe des Bauhofs wurden in Halle Möbel organisiert, in Kindertagesstätten wurde zu Spenden aufgerufen, damit die betroffenen Kinder unter anderem Ersatzspielzeug erhalten“, sagte Stein der MZ.
Bei dem Brand am Donnerstagmorgen war die Familie innerhalb kürzester Zeit obdachlos geworden. Noch schlimmer wiegt jedoch das Schicksal eines 76 Jahre alten Bewohners des Hauses, in dem der Brand ausgebrochen war. Der Mann hatte bei dem Feuer Brandverletzungen erlitten und war schwer verletzt in eine Spezialklinik in Halle eingeliefert worden. Dort erlag er am Samstagmittag seinen Verletzungen (die MZ berichtete). Neben dem 76-Jährigen war noch zwei weitere, 65 und 43 Jahre alte Personen, verletzt worden. Wegen Rauchgasvergiftungen wurden auch sie behandelt. (mz)