1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Neue Schulbezirke: Neue Schulbezirke: Schkopauer wollen nach Schkopau

Neue Schulbezirke Neue Schulbezirke: Schkopauer wollen nach Schkopau

Von Robert Briest 01.11.2019, 10:00
Schüler auf dem Weg in ihre Klassenräume.
Schüler auf dem Weg in ihre Klassenräume. imago stock&people

Schkopau/Merseburg - Die Gemeinschaftsschulen haben ordentlich Bewegung in die Schullandschaft des Saalekreises gebracht. Die beiden nun im dritten Jahr bestehenden Einrichtungen in Bad Dürrenberg und Bad Lauchstädt erfreuen sich großer Nachfrage. Ab dem nächsten Schuljahr will nun auch die Sekundarschule in Zöschen zur Gemeinschaftsschule werden, in der Kinder von der 5. bis 13. Klasse gemeinsam lernen.

Deshalb muss nun der Landkreis seine Schulentwicklungsplanung überarbeiten. Denn durch die neue Gemeinschaftsschule ändern sich die Einzugsgebiete der Sekundarschulen. Betroffen davon sind vor allem die Ortsteile der Gemeinden Leuna und Schkopau sowie Bad Dürrenberg, die bisher der Sekundarschule Zöschen zugeordnet waren. Die neuen Fünftklässler aus Bad Dürrenberg und Leuna sollen künftig, sofern sie nicht Gymnasium oder Gemeinschaftsschule besuchen wollen, zur August-Bebel-Schule nach Leuna fahren.

„Warum soll man Burgliebenauer Kinder auf die ohnehin schon volle Goethe- Schule schicken?“

Für die Sekundarschüler aus Burgliebenau, Ermlitz, Luppenau, Raßnitz, Röglitz und Wallendorf sieht der Entwurf der Fortschreibung, so heißt im Amtsdeutsch die Änderung, des Schulentwicklungsplanes die Goethe-Schule in Merseburg vor.

Dagegen regte sich in Schkopau Widerspruch. Schon im Bildungsausschuss wurde der Wunsch laut, die Kinder aus der Gemeinde – mit Ausnahme von Wallendorf und Knapendorf – zur Sekundarschule nach Schkopau zu schicken. Jana Gudofski (CDU), Ortsbürgermeisterin von Burgliebenau, fragte: „Warum soll man Burgliebenauer Kinder auf die ohnehin schon volle Goethe- Schule schicken?“

Entsprechend fiel auch die Stellungnahme der Gemeinde an das Kreisschulamt aus. Bürgermeister Torsten Ringling (parteilos) bittet darin, zu prüfen, ob nicht Merseburger Schüler in Merseburg (einige fahren derzeit nach Schkopau) und Schkopauer Schüler in Schkopau unterrichtet werden könnten. Sollte dies aus Kapazitätsgründen nicht generell möglich sein, dann sollte dies zu mindest für die Burgliebenauer Schüler, die von der Grundschule Döllnitz kommen, ermöglicht werden.

Plätze werden zunächst an Geschwisterkinder und Schüler aus dem Schulort vergeben

Ringling reichte an den Kreis auch den Wunsch weiter, die Schkopauer Ortsteile, die bisher nicht nach Zöschen gefahren sind, zur Gemeinschaftsschule Zöschen zuzordnen, damit diese bessere Chancen auf einen Platz dort haben. Denn mit dem geänderten Schulentwicklungsplan beschränkt der Kreis die dann drei Gemeinschaftsschulen auf drei Klassen und damit 84 Schüler pro Jahrgang. Die Plätze werden zunächst an Geschwisterkinder und Schüler aus dem Schulort vergeben. Dann sind Schüler aus dem bisherigen Einzugsbereich der alten Sekundarschule am Zug. Die übrigen Plätze werden verlost.

Günter Sachse (SPD), Mitglied im Kreisbildungsausschuss, der Mitte November erneut über den Plan berät, machte den Schkopauern allerdings wenig Hoffnung, dass auch Ortsteile wie Schkopau oder Lochau der Gemeinschaftsschule zugeordnet werden. Es sei auch andernorts so: „Wenn die Hütte voll ist, wird der nächste Schüler nicht mehr aufgenommen.“ Das Problem ließe sich nur durch mehr Gemeinschaftsschulen beheben. (mz)