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Nach langem Warten Nach langem Warten: Bekommt Rattmansdorf endlich Schutzwall gegen Überflutungen?

Von Silvia Zöller 09.03.2021, 15:01
Bei Rattmannsdorf soll noch in diesem  Jahr Spatenstich für den Deichneubau sein. 
Bei Rattmannsdorf soll noch in diesem  Jahr Spatenstich für den Deichneubau sein.  Steffen Schellhorn

Schkopau - In Rattmannsdorf und Hohenweiden gibt der geplante Deichneubau nach der Flut 2013 Rätsel auf: Es wurde vermessen, gerodet und geplant - aber bislang nicht gebaut. Doch nun soll es in Rattmannsdorf losgehen: „Hier ist in 2021 das öffentlich-rechtliche Vergabeverfahren für die Bauleistungen und der Baustart geplant. In 2022 soll dieser Abschnitt baulich fertiggestellt werden“,  sagt Hans-Friedrich Unverhau vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW).

Hintergrund dafür, dass bislang nicht gebaut werden konnte, seien Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss gewesen.  Doch da diese zurückgezogen wurden,  bestehe nun Baurecht.    „Verzögerungen in der Umsetzung des Projektes gab es  durch mehrfache Projektanpassungen an die planfestgestellten Ausgleichsmaßnahmen der DB Netz AG und die damit verbundene Flächenverfügbarkeit“, ergänzt Unverhau.

Umfangreiche Bauarbeiten für den Schutzwall gegen Überflutungen

Nun stehe die Linie fest, auf der Rattmannsdorf, aber auch die Orte Hohenweiden und Benkendorf entlang des Mühlgrabens vor einem erneuten Hochwasser geschützt werden sollen. Nachdem nun die Ausschreibungen für den Abschnitt Rattmannsdorf laufen, werde bereits für den zweiten Bauabschnitt Hohenweiden-Benkendorf geplant. „Mit dem Bau des zweiten Bauabschnitts kann  mit der neuen Förderperiode ab 2023 begonnen werden“, sagt Unverhau.

Dort seien aber noch weitere umfangreiche Bauarbeiten notwendig: Da der Deich hinter Benkendorf den Mühlgraben kreuzen soll, ist hier ein Sielbauwerk mit Überführungen notwendig. Auch diese Arbeiten werden laut LHW derzeit parallel in der Planung weiter detailliert und im Anschluss ausgeschrieben und ausgeführt. „Die Finanzierung dieser weiteren Abschnitte erfolgt dann über europäische Fördermittel in der neuen Förderperiode ab 2023“, erklärt  Unverhau.

Langes Warten auf Hochwasserschutz an der Saale

Bereits seit Jahren ist der Bau des 3,5 Kilometer langen Hochwasserschutzdeichs  im Gespräch. Rund fünf Millionen Euro soll er kosten und vor dem Hochwasser der Saale schützen. Geplant ist der Schutzwall in einer Höhe von 1,50 bis  2,80 Metern. Eigentlich sollte der Spatenstich für das rund fünf Millionen Euro teure Projekt Mitte 2017  erfolgen - nun scheint er nach den aktuellen Aussagen des LHW  tatsächlich   in diesem Jahr zu kommen.

Bei dem Hochwasser im Juni 2013 war bei Hohenweiden nicht mehr auszumachen, wo das Flussbett der Saale verläuft. Das gesamte Gebiet stand unter Wasser, auch der Verlauf des Mühlgrabens war nicht mehr auszumachen.  Mit Sandsäcken hatten die Anwohner damals versucht,  ihre  Häuser zu schützen.  Bereits kurz nach der Flut hatte der LHW beteuert, dass Millionen in den kommenden Jahren in den Hochwasserschutz auch im Saalekreis investiert werden sollen. (mz)