Mit Respekt aber ohne Angst Mit Respekt aber ohne Angst: Dieser Leunaer macht Kinder als Weihnachtsmann glücklich

Leuna - Den Weihnachtsmann kauft man Uwe Flögel, wenn er denn in seinem Kostüm steckt, sofort ab. Angesichts seiner Statur und der wuchtigen Stimme wirkt er authentisch und respekteinflößend. „Wenn die Kinder vor mir Respekt haben, ist es okay, nur Angst sollten sie nicht bekommen“, meint der Leunaer, der seit einigen Jahren an Heiligabend in die Rolle des Weihnachtsmanns schlüpft und Kinder in verschiedenen Familien beschert.
Angst kennt der 52-Jährige nämlich aus eigener Erfahrung. „Als ich Kind war, trug der Weihnachtsmann immer eine Maske mit ganz toten Augen, das war wirklich gruselig“, erinnert sich Flögel. Eine Maske oder Schminke komme bei seinen Auftritten deshalb auch nicht in Frage. Das einzige Requisit neben dem roten Mantel und der Rute ist der weiße Rauschebart. Denn den hat Flögel in Natura nicht zu bieten.
„Ich hatte mich gemeldet und Spaß dabei“
Beim Durchlesen von Kleinanzeigen war er damals auf die Idee gekommen, als Weihnachtsmann zu arbeiten. „Ich hatte mich gemeldet und Spaß dabei“, sagt er. Heute wird er über den Weihnachtsmannservice der Arbeitsagentur an interessierte Familien vermittelt. Fünf bis sechs Auftritte seien an Heiligabend zu schaffen. Uwe Flögel hat in diesem Jahr übrigens noch wenig zu tun. Wer ihn engagieren möchte, der sollte sich dennoch beeilen.
„Ich informiere mich natürlich vorher bei den Eltern über das Kind und Themen, die man ansprechen sollte“, erzählt er über die Vorbereitung auf seine Auftritte. Oft wollen die Eltern, dass er die Kinder zu mehr Fleiß ermahnt. „Viel wichtiger finde ich es aber immer, dass die Kinder auf ihre Eltern hören und vielleicht zu Hause mehr anpacken“, sagt er. Ist der Weihnachtsmann zu Besuch, dann möchte er aber auch gern etwas haben: Einen kleinen Vortrag von den jeweiligen Kindern, die beschwert werden.
„Egal, ob es ein Gedicht ist oder ein Bild, das sie für mich malen“
„Egal, ob es ein Gedicht ist oder ein Bild, das sie für mich malen“, sagt er. Er erinnert sich an ein Kind, dass meinte, dass es aber nur ein Frühlingslied kennt. „Na, dann haben wir an Heiligabend eben zusammen ein Frühlingslied gesungen“, erzählt er und lacht.
Flögel ist alleinstehend. Für eine gemeinsame Weihnacht sei die Familie zu weit weg. Die Besuche bei anderen Familien haben für Flögel somit auch eine emotionale Ebene. „Es ist schön, glückliche Gesichter zu sehen“, sagt er.
„Da kam plötzlich ein Mann in die Tankstelle gestürmt und fragte nach einem Foto mit mir.“
Unterwegs zu seinen Einsätzen kommt es immer wieder auch zu lustigen Momenten. Wenn er in voller Montur etwa mit dem Auto an einer roten Ampel steht und von allen Seiten angehupt wird und sich die anderen Autofahrer freuen, dass sie den Weihnachtsmann neben sich stehen haben. „Einmal musste ich tanken und wollte gerade zahlen“, erzählt er.
„Da kam plötzlich ein Mann in die Tankstelle gestürmt und fragte nach einem Foto mit mir.“ Flögel stimmte zu und kaum hatte er sich versehen, gruppierte der Mann seine Kinder rund um den Weihnachtsmann. Ein Moment, der allen Beteiligten an jenem Heiligabend wohl ewig in Erinnerung bleibt.
››Sie wollen Herrn Flögel als Weihnachtsmann buchen? Dann melden Sie sich bei der Arbeitsagentur unter 0345/52492323 (mz)