Lebensgefährliche Kampfmittel Lebensgefährliche Kampfmittel: Aufregung um Munition unter der A9

Kleinliebenau - Die lange Trockenheit hat mitunter lebensgefährliche Folgen. Das zeigt die Aufregung im Bereich der Wilden Luppe unterhalb der Autobahn A9. Kurz hinter der Landesgrenze zu Sachsen, nahe dem Schkeuditzer Ortsteil Kleinliebenau, hatte ein Passant in der vergangenen Woche eine beunruhigende Entdeckung gemacht: Im immer leerer gewordenen Flussbett der Luppe hatte er Reste von Munition gefunden.
Zu vermuten ist, dass diese aus dem Zweiten Weltkrieg stammt. Die Stadt Schkeuditz reagierte umgehend, schaltete den zuständigen Landkreis beziehungsweise den Kampfmittelräumdienst ein, um die Gefahr zu bannen. „Von unserer Seite aus haben wir alles getan, was möglich ist“, erklärte am Montag Schkeuditz’ Oberbürgermeister Rayk Bergner (CDU) auf Anfrage der MZ.
Betreten des Flussbettes ist bis auf Weiteres verboten
Er selbst könne noch nicht sagen, wie es nach dem Munitionsfund nun weitergehe. Bis dahin sollen die Schilder am Flussufer direkt unter einer Autobahnbrücke auf die Gefahr aufmerksam machen. So viel steht fest: Das Betreten des Flussbettes ist bis auf Weiteres verboten. Wer dem nicht Folge leistet, der begibt sich in Lebensgefahr.
„Was genau dort liegt und wann die Überreste geborgen werden, dass weiß nur der Kampfmittelräumdienst“, erklärte das Schkeuditzer Stadtoberhaupt. Bergner hofft jedoch auf ein rasches Eingreifen, um die gefährlichen Munitionsreste so schnell wie möglich zu beseitigen.
„In welchem Zustand sich die Kampfmittel befinden, können nur die Experten vor Ort einschätzen“
Dass der Kampfmittelräumdienst in den Sommermonaten oft deutlich mehr zu tun hat, hängt nicht nur mit den vermehrten Bautätigkeiten zusammen. Auch die Flüsse gerieten gerade seit dem vergangenen Jahr aufgrund der Austrocknung verstärkt in den Fokus der Bombenexperten. „In welchem Zustand sich die Kampfmittel befinden, können nur die Experten vor Ort einschätzen“, mahnt Grit Merker vom Technischen Polizeiamt in Magdeburg.
Sollten also etwa Spaziergänger entsprechende Entdeckungen machen, sollten sie die Polizei informieren, die dann alles weitere unternimmt, um die Lage abzuklären. „Auf keinen Fall sollte man die Gegenstände anfassen.“ Dass die Gefahr bei Wasserfunden aufgrund der ständigen Feuchtigkeit höher ist, will Merker so nicht bestätigen. (mz)