Laga 2023 in Bad Dürrenberg Laga 2023 in Bad Dürrenberg: Mehr oder weniger Zaun am Kurpark?

Bad Dürrenberg - Das Gradierwerk mag so schnell wohl niemand überwinden, doch an anderen Stellen des Kurparks braucht es einen Zaun zum Schutz des Geländes. Doch wie der aussehen soll, dazu gab es in der Vergangenheit unterschiedliche Ansichten in Bad Dürrenberg. Nun wird in den politischen Gremien endgültig darüber entschieden. Auch wie mit Anwohnern des Kurparks und ihren Grundstücken umzugehen ist, ist Teil der Debatte.
Dass der Kurpark in der Solestadt schon jetzt durch Zäune gesichert wird, dürfte nicht überraschen. In den Abendstunden - als der Park noch für Besucher geöffnet war - wurde er verschlossen und in den Morgenstunden wieder geöffnet. Im Hang befindet sich versteckt hinter der Vegetation ein Maschendrahtzaun.
Mit Blick auf die Landesgartenschau, nun im Jahr 2023, und auch für die Zeit danach sollen die Zäune erneuert und zum Teil erweitert werden. Der Vorschlag der Stadtverwaltung sieht nun neben dem bestehenden Maschendrahtzaun am Hang einen neuen Zaun an den Amtsberggärten vor, und auch der geplante Weinberg soll so eine Einfriedung erhalten, wie am Montag im Landesgartenschauausschuss diskutiert und teils entschieden wurde.
Amtsberggärten: ja oder nein?
Jene Erweiterung auf die Amtsberggärten will jedoch die Fraktion Pro Bad Dürrenberg nicht. Bereits vor gut einem Jahr hat die Fraktion einen Antrag mit der Forderung auf diesen Zaun zu verzichten in den Stadtrat eingebracht. Der wurde bislang zurückgestellt und muss nun im Stadtrat entschieden werden.
Fraktionsvorsitzender Karsten Jauck begründet im Antrag den Verzicht damit, dass der Zaun bislang oberhalb der begehbaren Amtsberggärten läge und durch eine Verlegung zwischen Radweg und Amtsberggärten zukünftig eine Abwertung des Areals entstehen würde, da die freie Sicht auf die Saale verwehrt bleibe. Darüber hinaus werde der Zaun auf den Mauern an den Amtsberggärten für die Laga gar nicht benötigt, da der Radweg Teil des Gartenschaugeländes ist und bereits am Standesamt und am Tiergehege geschlossen wird.
Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) bemüht dazu die Bauordnung des Landes Sachsen-Anhalt, die festlegt, dass zum Absturzschutz Flächen eine Umwehrung benötigen. Daher braucht es den Zaun für die Amtsberggärten, denn dort sei ein Spielplatz geplant. Nach der Laga soll der Zaun dann den Bereich vor Vandalismus schützen. Das findet bei den Stadträten im Ausschuss Zustimmung. Vertreter der Fraktion Pro Bad Dürrenberg sind am Montag jedoch nicht anwesend.
Historisches Vorbild
Die Idee eines Zauns an den Amtsberggärten sei zudem nicht neu, wie Ute Schnell (CDU) verdeutlicht. „Es gab einen Zaun auf und vor der Mauer. Warum sollten wir das nicht wieder so machen?“, fragte sie rhetorisch und unterlegte das Ganze mit einem historischen Bild, das den einstigen Zaun zeigt. Die Verwaltung hat zwei mögliche Varianten für die Umwehrung vorgelegt, eine höhere massivere Anlage und eine zierlichere flachere Variante. Die Räte bevorzugen die zierlichere Version, wie auch Michael Steinland, Geschäftsführer der Laga-Gesellschaft.
Einige direkte Anwohner des Kurparks haben die Diskussion im Ausschuss genau verfolgt, denn ihre Grundstücke grenzen unmittelbar an das Laga-Gelände. Im Vorfeld stand die Frage im Raum, ob es dort noch eine Art Abgrenzung geben solle. Doch in einem Treffen mit Verwaltung und Anwohnern wurde entschieden, dass die Grundstücke ohne weiteren Zaun bleiben können. Sichtlich erleichtert zeigten sich die Anwohner, dass dies auch von den Räten so unterstützt wurde.
Formal ist das Thema Zaunanlage jedoch noch nicht abgeschlossen: Der Antrag der Fraktion Pro Bad Dürrenberg auf Verzicht im Bereich der Amtsberggärten muss am Donnerstag im Stadtrat diskutiert und entschieden werden. Entschieden wurde im Ausschuss also lediglich, dass es einen dauerhaften Zaun auch nach der Gartenschau am Kurpark einschließlich Weinberg geben soll und dass sich für die direkten Anwohner nichts ändert. Da Pro Bad Dürrenberg jedoch gefordert hat, über ihren Antrag im Stadtrat abzustimmen, wird zumindest dieser Teilaspekt nun dort entschieden. (mz)