Kunstrad Kunstrad: Angela Heimbach über ihre Berufung als Kommissärin für die WM

Mücheln/MZ - Waren sie schon mal in der Schweiz?
Heimbach: Ja, aber nicht in Basel. Ich freue mich schon darauf.
Wie sehr denn? Fühlen Sie sich geehrt?
Heimbach: Geehrt? Natürlich, ich bin stolz. Und als Ossi noch mehr. Ich weiß noch, wie alles anfing 1990. Da waren wir das erste Mal zu einem internationalen Wettkampf in Österreich. Das war wie eine andere Welt. Und jetzt bin ich Kommissärin. Toll!
Kommissärin, also Kampfrichterin. Und das bei einer WM, da steht man mit Sicherheit unter Druck, oder?
Heimbach: Das kann man so sagen. Es fängt ja schon an, dass man stundenlang an der Wettkampffläche sitzen muss, immer voll konzentriert. Dann sollte man auch ja nichts verpassen. Jeden Patzer registrieren und bewerten. Das wird ein riesiger Stress auf diesem hohen Niveau. Im Kunstradfahren muss man sich als Kampfrichter ja auch immer noch im Nachhinein rechtfertigen. Alles wird auf Video aufgezeichnet und ausgewertet. Es ist für jeden erkennbar, welcher Kommissär was wie bewertet hat. Das ist alles nicht ohne. Man steht unter Beobachtung.
Müssen Sie sich speziell vorbereiten oder nimmt man eine WM mal so im Vorbeigehen mit?
Heimbach: Nein, das ist nicht so einfach, auch wenn man wie ich schon ein paar Jahre internationale Erfahrung sammeln konnte. Für die WM gibt es eine umfangreiche Vorbereitung. Ich muss z.B. zu ein paar internationalen Wettbewerben und zu den Deutschen Meisterschaften. Das könnte ein Problem werden, weil die sich teilweise mit unseren Müchelner Terminen überschneiden. Aber es nützt nichts. Es geht übrigens jetzt schon los. Ich habe schon Emails bekommen, in denen steht, wie man sich als Kommissär verhalten muss.
Wie denn?
Heimbach: Zum Beispiel darf man während der drei Tage keinen Kontakt zu Sportlern haben. Außerdem ist Alkohol verboten und wir müssen alleine hinfahren, ohne Partner. Das heißt, mein Mann muss zu Hause bleiben.