Besonderes Kunstprojekt Kunstprojekt in Leuna: Kunst im Plastikpark ist jetzt virtuell

Leuna - Aus dem Dornröschenschlaf ist der Plastikpark in Leuna geweckt worden. Bislang konnten Besucher an den Plastiken vorbeischlendern und einen Blick darauf werfen. Was es jedoch mit ihnen auf sich hat und was sie ausdrücken sollen, war nicht nachzulesen. Bis jetzt.
Kunst 2.0 in Leuna: Interaktives Panorama lässt Plastikpark virtuell erleben
Anlässlich des 55-jährigen Bestehens des Parks hat sich die Stadt Leuna entschieden, dessen Besonderheit und die kulturhistorische Bedeutung der 31 Plastiken hervorzuheben, erklärt Ekkehard Lörzer, Leiter des Fachbereichs Allgemeine Verwaltung. „Auch wenn Leuna keine Touristenstadt ist, muss man mit dem Juwel werben.“
Der Park kann nun virtuell über ein interaktives Panorama oder mit einer neu erstellten Faltkarte und einer Broschüre, die alle Informationen über die Plastiken und deren Künstler enthält, entdeckt werden.
„Im vergangenen Jahr wurden die ersten Ideen gesammelt“, sagt Heike Hickmann, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Leuna. Es ging darum, einen Weg zu finden, wie man Besuchern des Parks Informationen vermittelt. Letztmalig ist vor 30 Jahren etwas zum Gelände und den Kunstschätzen erschienen. Ganz bewusst habe in den 60er Jahren Heinz Schönemann den Park in Leuna gewählt, um die Plastiken im Freien auszustellen.
Wie ein Roboter den Plastikpark im 360-Grad-Rundumblick fotografiert hat
Hickmann sei bei ihren Überlegungen auf das Projekt des Mediendienstes Mitteldeutschland (MDM) gestoßen. Das Tochterunternehmen der Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung bietet seit kurzem interaktive Panoramen an und hat sich dazu Unterstützung vom Fotografen Andreas Stedtler geholt. „In dieser Art ist das einmalig in Sachsen-Anhalt“, so Stedtler. „Als Geschäftsführer der MDM bin ich besonders stolz, dass wir ein so anspruchsvolles Digital-Projekt zusammen mit der Stadt Leuna realisieren konnten“, sagt Heinz Alt.
Mit einem Roboter, der alle paar Grad ein Bild macht und dieses dann zu einem 360 Grad Rundumblick zusammensetzt, hat Stedtler den Park fotografiert. „Da er noch nie genau vermessen wurde, musste allen Plastiken per GPS zugeordnet werden.“
Daraus entstand eine Karte und mit Hilfe von TV Halle und den Informationen, die ebenso in der Broschüre zu finden sind, wurden dann noch kleine Videos zu den Plastiken gedreht. Redaktionell hat das Kunstmuseum Moritzburg Halle die Veröffentlichungen begleitet. Ihm gehören die Plastiken, die als Dauerleihgabe im Park stehen.
Kunstprojekt in Leuna: Besucher können per QR-Code mehr über jede einzelne Plastik erfahren
Besucher können nun per QR-Code an den Plastiken Informationen über das Handy oder Tablet abfragen und gelangen direkt auf die neu entstandene Internetseite. So erfährt man bei der Nummer 21, dass es sich um den „Jungen Bauarbeiter“ des Künstlers Walter Howard handelt, entstanden 1964. Darüber hinaus wird auch die Intention des Künstlers erklärt. Wer doch auf eine Karte vertraut, bekommt diese an der Touristinformation oder kann die Broschüre mit ausführlichen Informationen kaufen.
Neben den Plastiken wurde auch dem Park selbst viel Aufmerksamkeit gewidmet, das Staudenband erneuert und das Grün gepflegt. Teil der neuen Karte ist eine Übersicht über den Baumbestand. In diesem Zusammenhang beantwortet Nico Klose von der Stadtverwaltung am Samstag auch Fragen zum landschaftsgärtnerischen Konzept während des Festes im Plastik-Park. Ab 14 Uhr sind Besucher, das anlässlich des 55-jährigen Bestehens gefeiert wird, eingeladen. (mz)
››Das Projekt und alle Informationen zum Park online unter www.plastikpark-leuna.de
