Keine Industrie am Geiseltalsee Keine Industrie am Geiseltalsee: Wie kann Braunsbedra Gewerbegebiete wieder umwandeln?

Braunsbedra - Weder die Stadt Merseburg noch die Stadt Braunsbedra wollen die an der Halde Beuna geplante Klärschlammtrocknungs- und -verbrennungsanlage. Da sind sich beide einig. Doch im Gegensatz zu Merseburg kämpft Braunsbedra nicht gegen die erteilte Genehmigung. Die Geiseltalstadt befürchtet, der Investor könnte ansonsten in ihr Industriegebiet zwischen Großkaynaer und Runstedter See ausweichen.
Stadt in ihren beiden Industriegebieten nicht der Flächeneigentümer
Nun äußerte Merseburgers Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) im Stadtrat der Domstadt eine Idee, wie Braunsbedra diese Sorge los wird. Die Stadt solle ihre Pläne so ändern, dass es in Zukunft keine Industriegebiete im Geiseltal mit seinen Seen mehr gebe.
„Theoretisch würde das gehen. Der Vorschlag an sich ist gut“, sagt Braunsbedras Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) dazu. Aber erstens sei die Stadt in ihren beiden Industriegebieten nicht der Flächeneigentümer, der bei solchen Entscheidungen ein Wörtchen mitzureden habe.
Braunsbedra dürfte für das Industriegebiet in Krumpa bis Ende 2021 ihre Pläne nicht ändern
Und zweitens seien die vor 30 Jahren ausdrücklich gewollten Industriegebiete mit Fördermitteln in Millionenhöhe von EU, Bund und Land für Ansiedlungen vorbereitet worden. Dazu gehörten bestimmte zeitliche Vorgaben, wie lange sich Braunsbedra um Ansiedlungen kümmern muss. Komme die Kommune dieser Pflicht nicht nach, könnten teure Rückforderungen drohen. Konkret dürfe Braunsbedra für das Industriegebiet der ehemaligen Addinolfläche in Krumpa bis Ende 2021 ihre Pläne nicht ändern.
Für das Industriegebiet in Großkayna gelte das sogar bis 2022. Dazu komme, so Steffen Schmitz, dass das ehemalige Addinolgelände sogar als bedeutsame Entwicklungsfläche für das Land eingestuft wurde. „Wenn sich mit dem Standort etwas ändern soll, müssen wir also auch mit dem Land reden“, sagte er. Aber natürlich strebe Braunsbedra diese Änderungen langfristig an. Erste Gespräche mit Magdeburg würden geführt. (mz)