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Imo Merseburg  Imo Merseburg: Trauer nach 3:0-Sieg gegen VfB Sangerhausen

Von Daniel George 07.06.2016, 16:45
Merseburgs Daniel Teichmann (r.), hier gegen André Meyer vom VfB Sangerhausen, traf zum 3:0.
Merseburgs Daniel Teichmann (r.), hier gegen André Meyer vom VfB Sangerhausen, traf zum 3:0. Ralf Kandel

Sangerhausen/Merseburg - Der Papagei im Hintergrund zeterte, als würde ihm dieser Sonntagabend so gar nicht gefallen. Da ging es ihm wie seinem „Herrchen“ Sascha Czernei. Der Vorstandsvorsitzende des VfB Imo Merseburg hatte wenige Stunden zuvor erfahren müssen, dass Stadtrivale SV Merseburg 99 den Oberliga-Aufstieg quasi sicher hat - und das auch schon ordentlich feierte. Obwohl zumindest rein theoretisch noch nicht alles gegessen ist. „Das ist aber vollkommen in Ordnung“, sagte Czernei zur frühen Meisterschafts-Sause. „Wir hätten das genauso gemacht.“

Nur hatte Imo nichts zu feiern. Trotz eines 3:0-Erfolges beim VfB Sangerhausen herrschte Trauer - zumindest ein bisschen. Wobei: „Wir hatten auch vor dem Spiel keine Hoffnungen mehr, dass 99 noch etwas anbrennen lässt“, erklärte Trainer Tom Persich am Abend. „Nach der Niederlage letzte Woche Samstag war die Saison für uns gelaufen.“

Mit 0:2 hatte sich sein Team da dem Haldensleber SC geschlagen geben müssen und damit jegliche Chancen auf einen spannende Schlussspurt verspielt. Imo ist Zweiter in der Endabrechnung, daran wird auch der letzte Spieltag nichts mehr ändern. Weil das Torverhältnis der 99er bei drei Zählern Vorsprung auch noch um Längen besser ist.

In Sangerhausen brachte ein Doppelschlag durch Tim Wuttke (10.) und Pavel Pfeifer (11.) die Halbzeitführung, Pfeifer hatte vor der Pause sogar noch einen Foulelfmeter vergeben. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Daniel Teichmann (83.) auf 3:0. Der Sieg aber sicherte nur Rang zwei.

„Der Bessere sollte am Ende aufsteigen, das hat 99 verdient geschafft“, musste Imos Vorstandsvorsitzender Czernei, der erst in der Nacht von einer Geschäftsreise aus Italien heimgekehrt war und sich deshalb per Telefon auf dem Laufenden hielt, erklären. Er meinte: „Ein großes Manko bei uns war wirklich das Spiel gegen Haldensleben, das hat uns am Ende das Genick gebrochen.“

Verbitterung aber war beim VfB Imo nach dem verpassten Aufstieg nicht zu spüren. Die Blicke richteten sich stattdessen schon nach vorn. Geht es nach Czernei, soll das Saisonziel auch in der kommenden Spielzeit Meisterschaft heißen. „Wir spielen Fußball, um zu gewinnen - sonst bräuchten wir gar nicht anzutreten. Wir werden definitiv wieder den Aufstieg anpeilen.“ Der Verein stehe in aussichtsreichen Verhandlungen mit möglichen Zugängen, im Gegensatz zu anderen Klubs wolle man sich aber noch bedeckt halten - was als kleiner Seitenhieb in Richtung der auf dem Transfermarkt öffentlich sehr aktiven 99er verstanden werden darf.

Wer auch immer kommt: „Wir werden großen Wert darauf legen, dass wir eine Mannschaft haben, die kontinuierlich zusammen trainiert. Die Trainingsbeteiligung war in der Rückrunde ein Problem“, meinte Trainer Persich. Abschließende Glückwünsche für den Stadtrivalen? „Wer am Ende Erster ist, hat es sich grundsätzlich verdient“, so Persich, „mehr muss ich dazu nicht sagen.“ (mz)