Hilfe für Fischsterben im Kurparkteich Hilfe für Fischsterben im Kurparkteich: Aufatmen in Bad Lauchstädt?

Bad Lauchstädt/Mücheln - Aufatmen in Bad Lauchstädt. Rings um den Kurparkteich herrscht wenige Tage vor dem Festspiel der deutschen Sprache wieder die gewohnte Idylle. Der Teich stinkt nicht mehr, und tote Fische sind auch nicht mehr zu sehen. Das war vergangene Woche noch ganz anders. Da kippte der Teich. Doch dank Nachbarschaftshilfe aus Mücheln konnte der Sauerstoffmangel schnell beseitigt werden.
Hilfsangebot erfreut Kuranlagen-Chef
Denn als Dirk Schmidt von der Forellenanlage Mücheln in der MZ von dem Fischsterben im Kurparkteich las, wollte er spontan helfen. „Der Teich müsste belüftet werden, dann ist der Fall erledigt“, war für den Fisch-Experten klar. Er konnte auch gerade eine der Belüftungsanlagen für seine Forellenteiche entbehren. Doch ihm fehlten die Kontakte in die Goethestadt. Dirk Schmidt sprach deshalb seinen Bad Lauchstädter Bekannten und Kolonnaden-Kaffeehauswirt Dirk Schöpe an, und der wiederum berichtete dem erfreuten Geschäftsführer der Historischen Kuranlagen René Schmidt von dem schnellen Hilfsangebot.
Kein Geld für Entschlammung
Nun ist die Belüftungsanlage eingebaut und hat in den vergangenen heißen Tagen ihre Bewährungsprobe bestanden. „Sie funktioniert wunderbar“, sagt Rene Schmidt. Die Gefahr sei beseitigt, und er sei für das sehr gute Provisorium dankbar. „Besonders dieser prima Zusammenhalt der Menschen in unserer Region freut mich.“ Zur Verstärkung wurde ihm zufolge auch die verdreckte Umwälzanlage gereinigt, so dass derzeit alle Fontänen im Teich wieder sprudeln, nachdem zuletzt vier nicht mehr gingen. Rene Schmidt sagt aber auch, dass dies nicht lange anhalten wird. Nur das Ausbaggern des verschlammten Teiches würde richtig helfen. Doch dafür fehle das Geld.
Freisitz wegen Gestank geschlossen
Dirk Schmidt hält eine andere Lösung für machbar. Nach Rücksprache mit dem Hersteller der Belüftungsanlage weiß der Müchelner, dass drei Stück mit einer Leistung von je einem Kilowatt der Größe des Kurparkteiches entsprechend auf Dauer gute Dienste leisten würden. Laut ihm wäre das ein Investitionsbedarf von etwa 1.500 Euro pro Stück. René Schmidt aber bleibt mit Blick auf die Stromrechnung skeptisch.
Fakt ist, dass bis zum nächsten Sommer am Teich etwas passieren muss. „Jetzt müssen die Weichen gestellt werden“, fordert auch Gastronom Dirk Schöpe. Einen Tag musste er seinen Kaffeehaus-Betrieb mit Freisitz wegen des bestialischen Gestanks aus dem Teich schließen. „Wir sind ja 2016 Kummer gewohnt“, sagt er mit Anspielung auf den monatelangen Straßenbau mit der Vollsperrung am Teich, der für ihn auch schon Umsatzeinbußen zur Folge hatte. (mz)