Fischsterben im Kurparkteich Bad Lauchstädt Fischsterben im Kurparkteich Bad Lauchstädt: Wird ein Flüsschen zur Rettung?

Bad Lauchstädt - Die erwartungsvollen Blicke von Umwelt- und Tierschützern gehen dieser Tage gen Himmel. Denn angesichts des Massensterbens von unzähligen Fischen im Kurparkteich in Bad Lauchstädt hoffen sie auf weiteren Regen, um die Situation in dem umgekippten Gewässer zu entspannen. Ende vergangener Woche trieben Hunderte tote Fische an der Oberfläche des Teiches, weil ihnen einfach Sauerstoff fehlte.
„Das bisschen Regen reicht da aber ganz sicher nicht aus“, dämpfte am Montag Marion König vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) jedoch prompt die Erwartungen. Mehr Wasser müsste her, um das Gewässer umzuwälzen. Am einfachsten wäre dies mit der nahen Laucha zu bewältigen. Doch das Flüsschen ist nach der wochenlangen Hitze zum einen selbst nur ein Rinnsal, zum anderen besteht bereits seit Jahren keine Verbindung mehr zwischen Laucha und Kurparkteich, wie König erklärt.
Ökologische Extremsituation
Eine Versorgung mit Frischwässer ist derzeit also rein technisch nicht möglich. „Bereits 1996, als der Teich saniert wurde, ist die Zulaufleitung entfernt worden“, erinnert sich die Mitarbeiterin des LHW. Ein Grund für das Kappen der Verbindung zwischen Fluss und Teich sei damals der Umstand gewesen, dass in die Laucha Abwasser eingeleitet wurden, die ebenfalls kaum zuträglich für den frisch sanierten Teich gewesen wären. „In den ganzen Jahren haben wir aber keine ökologische Extremsituation wie derzeit erlebt“, sagt Schöne. Und doch macht man sich auch beim LHW über Lösungen Gedanken.
„Eine Verbindung zwischen Teich und Laucha wiederherzustellen, ist eine Herausforderung“, stellt König klar. Soll heißen, nicht nur technisch müssten viele Fragen geklärt werden. Auch umfassende Planungsverfahren wären ganz sicher vorgeschaltet.
Stellungnahme der Umweltschützer
Genau das fordert nach dem jüngsten Fischsterben jedoch der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder von allen Beteiligten. „Die Zustände in und um den Kurparkteich ist ein konkreter Anlass genau diese wissenschaftliche Be- und Erarbeitung einzufordern“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Umweltschützer. Ganz konkret fordert die Organisation, dass die Laucha im Sinne des Umwelt-, Natur- und Pflanzenschutzes wieder sichtbar durch den Kurpark geführt wird. Derzeit verläuft das Gewässer nämlich unsichtbar für die Kurpark-Besucher unterirdisch.
Gleichzeitig hält der Arbeitskreis ein Ablassen des Kurparkteiches in die Laucha derzeit für problematisch, da die konkrete Ursache des Fischsterbens und die Wasserqualität nicht geklärt sind. Sie befürchten, dass aufgrund des Wassermangels in der Laucha eine weitere Verschlechterung der Wasserqualität eintreten könnte. Das gilt auch für die von ihr gespeisten Gewässer, denn in Kleinlauchstädt gibt es noch einen zweiten Teich, in den das wenige Laucha-Wasser fließt. Ob es auch hier zu wenig ist und ökologische Probleme drohen? Davon ist mir aktuell nichts bekannt, sagt Marion König vom LHW. (mz)