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Handball Handball: Munteres Schützenfest

Von Heinz Böttger 07.05.2013, 16:48
Fabian Dresler erzielte sieben Tore für sein Spergauer Team.
Fabian Dresler erzielte sieben Tore für sein Spergauer Team. Peter Wölk Lizenz

Spergau/MZ - Der Hallensprecher in der Jahrhunderthalle kam mit dem Verkünden der Torschützen im vorletzten Heimspiel der SG Spergau gegen Lok Schönebeck kaum hinterher. Beim 45:34-Erfolg der Gastgeber veranstalteten beide Teams ein wahres Scheibenschießen, wobei 50 Tore für die siegreichen Gastgeber locker möglich gewesen wären. Vor dem letzten Spieltag am kommenden Wochenende stehen die Endplatzierungen für beide Mannschaften fest. Während Spergau Tabellensechster ist, steigt Schönebeck als 13. in die Verbandsliga ab.

Die Spergauer Spieler und Verantwortlichen bewerteten den Heimerfolg recht nüchtern, denn Lok bot eine schwache Leistung. „Das, was die Gäste anboten, war kein Sachsen-Anhalt-Liga-Niveau“, urteilte der Spergauer Trainer Silvio Appel. Von Beginn an drückten die Gastgeber der Begegnung ihren Stempel auf. Nur beim 2:2 und 3:3 waren die Gäste zweimal auf Augenhöhe, dann zogen die Spergauer auf und davon.

Dresler wieder fit

In der Anfangsphase stach bei den Gastgebern der auf der linken Rückraumposition aufgebotene Fabian Dresler besonders hervor. Beim 7:3 in der achten Minute hatte er bereits seinen dritten Treffer erzielt. „Aber meine fünf Tore letzte Woche beim 31:30-Sieg in Güsen waren mehr wert, als die sieben von heute“, betonte der 20-Jährige. Der aus Osnabrück stammende Dresler begann als Zwölfjähriger bei der HSG Osnabrück, nachdem er vorher vom Fußball bis zum Tischtennis vieles ausprobiert hatte. Nach dem Durchlauf der Nachwuchsabteilung spielte er ein Jahr in der Männermannschaft in der Oberliga Niedersachsen. In dieser Zeit absolvierte er nach dem Abitur ein freiwilliges soziales Jahr. Zum Studium Sportwissenschaft/ Deutsche Sprache und Literatur kam er im Oktober 2012 an die Universität nach Halle. Dort lernte er Jan Illig kennen, der im Sommer nach Spergau gewechselt war. „Und über diesen Kontakt kam ich zur SG“, erinnert er sich.

„Im Training machte er einen guten Eindruck, sollte nach der Wechselsperre im November sein erstes Spiel für uns machen“, blickt Appel zurück. Doch zwei Tage davor zog sich Dresler einen komplizierten Fingerbruch zu, der lange behandelt werden musste. Erst ab Februar konnte er wieder richtig einsteigen. Nach und nach arbeitete er sich wieder an das geforderte Niveau heran. „Seit zwei, drei Wochen läuft es immer besser“, freut er sich. Mit seinen 1,83 Metern Körpergröße gehört er eher zu den kleineren Rückraumspielern, aber torgefährlich ist er wegen seiner Sprungkraft trotzdem. Zumindest deutete er es in den letzten beiden Partien an. „Ein Stammplatz ist mein Ziel“, nimmt er sich für die Zukunft vor.

Trainingsspiel-Charakter

Da Coach Silvio Appel gegen Schönebeck viel wechselte, ging Dresler nach 20 Minuten von der Platte und kam erst in den letzten 15 Minuten wieder. Aber seine Wurfeffektivität konnte sich durchaus sehen lassen. Die Gäste hätten nur mit einem Sieg noch Chancen auf den Klassenerhalt gehabt. Aber davon waren sie meilenweit entfernt. Auch eine Pressdeckung gegen Tomas Jablonka von der ersten Minute an erwies sich als untaugliches Mittel. Zu oft verloren die Gäste die Bälle, so dass schnelle Tempo-Gegenstöße der Spergauer die Folge waren. Die Hälfte aller Tore der Gastgeber wurden aus Kontern erzielt. So konnten sich alle eingesetzten Spieler – der nicht vollauf gesunde Steven Wrobel blieb auf der Bank – in die Torschützenliste eintragen. Nach einigem Üben gelangen auch zwei Tore mit dem Kempa-Trick. „Mehr als Trainingsspiel-Charakter hatte die Partie nicht“, meinte denn auch Co-Trainer Stephan Fichtner. Da war der Disput von Coach Appel in der Schlussminute mit den Referees eigentlich überflüssig.

Spergau: Thiele, Link; Hesse (6), Fischer (5), Dresler (7), Jablonka (2), Hanke (8), Fuchs (7), Illig (2), Schwarz (8).