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Geiseltalsee Geiseltalsee: Wieso der Hafen neue Kosten für Braunsbedra verursacht

Von Diana Dünschel 05.04.2017, 06:00
Der Hafen am Geiseltalsee in Braunsbedra.
Der Hafen am Geiseltalsee in Braunsbedra. Peter Wölk

Braunsbedra - Braunsbedra eröffnet am Wochenende vom 9. bis zum 11. Juni mit einem großen Fest seinen Geiseltalsee-Hafen. Dessen Bau hat bereits insgesamt 24,5 Millionen Euro gekostet. Doch auch künftig muss die Stadt für ihr Prestigeprojekt einiges an Geld ausgeben.

Zwei dieser Finanzposten stehen auf der Tagesordnung des nächsten Stadtrates, der Mittwochabend im Rathaus tagt. Es geht um die Unterhaltung des Hafengeländes und die Betreuung der dortigen Tourist-Information.

Stadttechnik soll Marina in Schuss halten

So soll der Stadtrat beschließen, die Unterhaltung des Hafengeländes im ersten Jahr über die Stadttechnik und dort über zwei für elf Monate beschäftigte Saisonkräfte abzusichern. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf etwa 92.500 Euro und enthalten Personal-, Technik- und Entsorgungskosten für Grünschnitt und Müll.

In der Begründung der Beschlussvorlage heißt es, die Stadt habe mit großer finanzieller Unterstützung von Land, Bund und EU eine attraktive Hafenanlage, eine Seebrücke und dazugehörige touristische Investitionsflächen errichtet. Zur Sicherung des Gesamtstandortes sei die Unterhaltung der Anlagen zwingend erforderlich. Straßen, Wege, Plätze und Grünanlagen müssten gepflegt werden.

Die dafür vorgeschlagenen Saisonkräfte könnten die vorhandenen Technikressourcen der Stadttechnik nutzen. Alle Aufwendungen zur Pflege sollten gleichzeitig genau erfasst werden, um für die Folgejahre eine genaue Übersicht über die notwendigen Leistungen zu erhalten.

Neue Stelle für Tourist-Information am Geiseltalsee ausgeschrieben

Die eigentliche Betreibung des Hafens wird zunächst für die Saison 2017 provisorisch die Hasse GmbH Roßbach übernehmen, nachdem sich auf eine europaweite Ausschreibung kein Bewerber gefunden hatte.

Auch die Hasse hatte auf Anfrage der Stadtverwaltung ein Angebot für die Unterhaltung der Marina abgegeben. Dieses lag aber über den Kostenberechnungen für den Einsatz der Stadttechnik.

Für die Betreuung der künftigen Tourist-Information am Fuß der Seebrücke ist die Schaffung einer neuen 40-Stunden-Stelle bei der Stadtverwaltung ab dem 1. Juni vorgesehen. Ab der Eröffnung der Marina soll das bereits im Sommer 2015 fertiggestellte markante taubenblaue Gebäude als Anlaufstelle und Kontaktpunkt für Touristen und Gäste betrieben werden, so geht es aus der Begründung der Verwaltung hervor.

Aufgaben seien das Bereitstellen von Informationen über die Stadt, die Region und ihre Geschichte sowie die Vermittlung von Unterkünften, der Verkauf von Souvenirs oder die Planung und Durchführung von Veranstaltungen.

Touristinformation soll auch Anlaufpunkt für mögliche Investoren am Geisletalsee sein

Außerdem stelle die Touristinformation auch einen Anlaufpunkt für mögliche Investoren und Interessenten etwa für die geplanten Ferienhäuser oder das geplante Hotel dar, die hier kompetente Informationen erhalten müssten.

Die Tourist-Information soll nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung saisonal betrieben werden, das heißt in der Hauptsaison zwischen Mai und Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr sowie in der Nebensaison zwischen November und April nur mittwochs bis sonntags in der Zeit von 10 bis 16 Uhr besetzt sein. Durch eine Vollzeitstelle allein kann dies aber nicht abgedeckt werden. Um den Gesamtbedarf abzusichern, hat die Stadtverwaltung Gespräche mit der Geiseltaler Touristikgesellschaft GmbH als Betreiber vom Geiseltal-Express und dem Geiseltal-Besucherzentrum und dem Förderverein Zentralwerkstatt Pfännerhall geführt, die sich laut der Beschlussvorlage bereit erklärten, die restlichen Stunden abzudecken.

In Not- oder Ausnahmefällen sollen auch Mitarbeiter der Verwaltung die Betreuung der Tourist-Information übernehmen. Eine Besetzung der Stelle aus dem bestehenden Personal sei nicht möglich, heißt es weiter. Alternativen, die Öffnungszeiten sicherzustellen, etwa durch Kooperationen mit Vereine und Unternehmen, seien intensiv geprüft worden, hätten sich jedoch als nicht umsetzbar erwiesen. Die zusätzlich notwendigen Kosten im diesjährigen Braunsbedraer Haushalt betragen 26.300 Euro.

Im Hauptausschuss stellte Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) beide Vorlagen vor. Sie wurden von den Ausschuss-Mitgliedern dann ohne Diskussion zum Beschluss im Stadtrat empfohlen. (mz)