1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Fußball-Oberliga: Fußball-Oberliga: Merseburg 99 patzt gegen Lok Stendal

Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Merseburg 99 patzt gegen Lok Stendal

Von Knut Stahmer 02.05.2016, 12:30
Dem SV Merseburg 99 fehlte gegen die starke und dichte Defensive des 1. FC Lok Stendal oft die letzte Präzision. So auch in dieser Zene, als Ousmane Diakho (M.) eine Hereingabe von Flügelflitzer Nikola Odovic (l.) nicht verwerten kann.
Dem SV Merseburg 99 fehlte gegen die starke und dichte Defensive des 1. FC Lok Stendal oft die letzte Präzision. So auch in dieser Zene, als Ousmane Diakho (M.) eine Hereingabe von Flügelflitzer Nikola Odovic (l.) nicht verwerten kann. Wölk

Merseburg - Es war garantiert ein trauriger (Sonn-)Tag der Arbeit für die Spieler des SV Merseburg 99 - eben, weil diese ihren Job am Sonnabend nicht so erledigt hatten, wie es sich für einen Oberliga-Aufstiegskandidaten geziemt.

Mit dem 0:0 gegen den 1. FC Lok Stendal konnte 99 keine entsprechende Antwort auf die Vorlage des VfB Imo - 2:0 am Freitag bei Verbandsliga-Schlusslicht Schönebeck - geben und fährt jetzt am kommenden Sonntag mit einem Zähler Rückstand „nur“ als Tabellenzweiter zum Merseburger Ortsgipfel ins Stadion am Ulmenweg. Kleiner Trost: Der BSV Halle-Ammendorf bleibt nach dem 1:1 gegen Haldensleben bei 51 Pünktchen auf Respektsabstand.

Zu weit vom Gegner weg

Abwehrchef Christoph Schulz tröstete am Sonnabend zwar ein Küsschen seiner Freundin, nicht aber die sportliche Leistung der abgelaufenen 90 Minuten vor 163 Zuschauern im Stadtstadion: „Wir standen immer etwas zu weit vom Gegner weg, haben vor allem in der ersten Halbzeit mehr reagiert denn agiert. Auch die taktische Maßgabe, unser Angriffsspiel flach zu eröffnen, konnten wir nicht umsetzen.“

Und so waren die vielen hoch nach vorn geschlagenen Bälle zumeist eine leichte Beute für die vortrefflich organisierte Defensive der Gäste. Klare Tormöglichkeiten blieben absolute Mangelware. Bezeichnend die Szene in der sechsten Minute, als sich Nikola Odovic an der linken Grundlinie durchsetzen konnte, die anschließende Flanke aber in den Rücken von Mittelstürmer Ousmane Diakho spielte. Stendals Torwart Bryan Giebichenstein war in der Schlussphase der ersten Hälfte erst bei einem Diakho-Kopfball auf dem Posten (39.) und hatte dann Glück, als sein Teamkollege Steven Schubert einen Schuss von Abdelaziz El Gourmat an den Außenpfosten ablenkte (42.).

Kein Elfmeter-Glück

Für den zweiten Durchgang brachte 99-Trainer Farih Kadic dann David Schrahn für Marc Fabrice Gnanko - und hätte sich fast verwechselt. Denn der neue Linksverteidiger zwang mit einem Querschläger seinen eigenen Keeper Steffen Pinzler zu einer Großtat (46.). Zu allem Überfluss hatte der SV 99 dann auch kein Elfmeter-Glück, als El Gourmat nach Körperkontakt mit Gegenspieler Schubert im Stendaler Strafraum fiel. „Den hätte man geben können“, gab selbst Lok-Trainer Sven Körner zu.

Eine Szene, die dann auch beim Grillfest von Mannschaft und Fans heftig diskutiert wurde. Steffen Pinzler hakte das Thema aber schnell ab: „Jetzt müssen wir nach dem Imo-Derby wieder vom Jäger zum Gejagten werden.“ Und das ohne Abwehrchef Christoph Schulz. Der flog zu einem Freund nach Miami - er ist dessen Trauzeuge. Wer ist Spitzenreiter, wenn er in zwei Wochen zurückkommt? Schulz: „Merseburg!“ Aha. (mz)