Förderverein der freiwilligen Feuerwehr: Förderverein der freiwilligen Feuerwehr: Hat Ex-Chef Vereinsgeld veruntreut?

Bad Dürrenberg - Noch ist das Ausmaß nicht ganz klar, die interne Prüfung läuft noch immer, sagen die Mitglieder des Vorstandes. Doch schon jetzt steht der Verdacht im Raum, dass der mittlerweile ehemalige Vorstandsvorsitzende des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Bad Dürrenberg einen fünfstelligen Geldbetrag veruntreut haben könnte.

„Die ersten Schätzungen liegen bei 18.000 Euro“, sagt eines der beiden verbliebenen Vorstandsmitglieder. Der Verdacht habe sie zudem veranlasst, Strafanzeige wegen Veruntreuung zu stellen.

Der Förderverein das sei nicht die Feuerwehr selbst, betont Ortswehrleiter Bernhard Vogel. „Es handelt sich um die Verfehlung eines Einzelnen im Verein, es handelt sich nicht um Geld der Feuerwehr oder der Stadt“, sagt er. Stattdessen wird dem ehemaligen Vorsitzenden, der allerdings auch Mitglied in der Ortswehr Bad Dürrenberg ist, vorgeworfen, dass er über mehrere Jahre Geld vom Konto des Vereins genommen habe.

Betroffen seien von einer möglichen Veruntreuung vor allem Gelder, die der Verein selbst erwirtschaftet hat, Mitgliedsbeiträge sowie eine geringere Summe an Spenden.

„Er hat seit 2017 die Finanzgeschäfte geführt“, heißt es unisono vom Vorstand. Was genau da passiert sei, ist noch unklar und ist Gegenstand der Ermittlungen. Nur durch einen Zufall seien aber Ungereimtheiten aufgefallen, die die Vorstandsmitglieder dann dazu veranlassten, genauer nachzuschauen. Die Erkenntnis, dass etwas schief gelaufen sein könnte, sei erst ein paar Tage alt.

Doch das mögliche Ausmaß habe den Vorstand dazu bewegt, Strafanzeige zu stellen. „Auch um weiteren Schaden vom Verein abzuwenden.“ Die Polizei hingegen bestätigt den Vorgang bislang nur ganz allgemein: Danach sei beim Polizeirevier eine Anzeige wegen Untreue im Verein in den vergangenen Wochen eingegangen, so die Auskunft von Beate Heitmann vom Revier Saalekreis auf Nachfrage.

Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bad Dürrenberg unterstützt laut Satzung unter anderem die Kameradschaft. Mit Veranstaltungen in Bad Dürrenberg nehmen sie selber Geld ein, das dann beispielsweise für Ausflüge mit den Familien genutzt werden könne, um das Verhältnis untereinander zu fördern oder für die Ausrichtung einer gemeinsamen Weihnachtsfeier sowie für zusätzliche Anschaffungen im Gerätehaus. Auch Technik für Veranstaltungen werde damit gekauft.

Gleichzeitig unterstütze der Verein auch Feste in der Stadt. Mitglied im Verein kann jeder werden, man muss kein Feuerwehrmann oder keine Feuerwehrfrau sein. Gleichwohl sind ein Großteil der Mitglieder tatsächlich auch Feuerwehrleute. So wie der ehemalige Vorstandsvorsitzende, der nun in einer Versammlung des Vereins am Samstag von seinen Tätigkeiten entbunden wurde. Es wurde ein kommissarischer Nachfolger benannt, der mit den beiden verbliebenen Vorstandsmitgliedern die Aufarbeitung anschiebt.

Darüber hinaus wurde der Betroffene auch vom Dienst in der Feuerwehr suspendiert, bis das Verfahren abgeschlossen sei. Dies sei eine gemeinsame Entscheidung der Stadt und der Feuerwehr gewesen, teils um ihn zu schützen, aber eben auch die Feuerwehr, so Ortswehrleiter Bernhard Vogel. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende selbst will sich auf Anfrage der MZ mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht zu den im Raum stehenden Vorwürfen äußern. (mz)