Ex-CVM-Profi Florian Völker Ex-CVM-Profi Florian Völker: Trainer zweier Mannschaften

Braunsbedra - Die Einschätzung hätte jedem Diplomaten Ehre gemacht. „Beide haben sich gut verkauft“, sagte Florian Völker am Sonnabend, nachdem das Volleyball-Spiel zwischen den Damen des Regionalliga-Aufsteigers SV Braunsbedra und des Zweitligisten Köpenicker SC Berlin II beendet war. Doch bei genauem Hinsehen verwunderte die Aussage nicht einmal. Denn für ihn, den ehemaligen Profi des CV Mitteldeutschland, war die Begegnung ein echtes Kuriosum. Völker ist nämlich Trainer von beiden Mannschaften.
Diese seltene Konstellation gibt es erst seit kurzem. Völker hatte schon in der vergangenen Saison den SV Braunsbedra betreut, und ist jetzt nach dem Ende seiner Profi-Karriere vollends ins Trainergeschäft eingestiegen. In Köpenick übernahm er das Zweitligateam und den Job des Jugend-Koordinators. Da er aber Braunsbedra in dessen erster Regionalliga-Saison nicht hängen lassen wollte, blieb er auch Coach des SVB. Mit zeitlich bedingten Einschränkungen.
Testspiel als Generalprobe für Co-Trainerin
Co-Trainerin Susanna Kallaus muss nun also mehr Verantwortung übernehmen, da Völker mehr in Köpenick eingespannt ist und nicht jedes Spiel oder Training des SVB begleiten kann. „Das Testspiel war eine Generalprobe für uns, wie es funktioniert, wenn ich nicht coachen kann“, sagt Völker.
Doch Susanna Kallaus, die in der vergangenen Saison die Damen des CV Mitteldeutschland betreute, meisterte die Aufgabe. „Anfangs war ich etwas aufgeregt. So wie das Team auch. Aber das legte sich dann, und es wurde einfach schön“, sagte die 30-Jährige. Damit stimmte sie mit Chefcoach Völker überein. „Anfangs hatte Braunsbedra zu viel Respekt, der legte sich dann aber.“
Deutlich wurde, dass es bei der Braunsbedraer Mannschaft mit vier Neuzugängen noch etwas an der Abstimmung haperte. Vor allem in der Blockabwehr. „Daran werden wir noch arbeiten müssen. Aber für den aktuellen Trainingszustand war es eine gute Leistung“, sagte Kallaus.
Die wichtigste Erkenntnis für die Co-Trainerin und ihren Chef Völker: Auch wenn alle drei Sätze gegen Köpenick verloren gingen, der Aufsteiger hat seine Regionalliga-Tauglichkeit bewiesen. Das wurde auch tags darauf bei einem Turnier in Borna (Sachsen) deutlich. Nach Siegen gegen die Regionalligisten Borna, Weimar und die beiden Oberligisten Brandenburg und USV Halle verlor Braunsbedra zwar gegen den späteren Turniersieger Berlin-Brandenburger SC, wurde aber trotzdem Turnierzweiter. „Wir haben den guten Eindruck vom Sonnabend bestätigt“, sagte Völker zufrieden.
Ein Monat bleibt den SVB-Damen noch, dann startet das Abenteuer Regionalliga. Bis dahin wird das Team noch an einem Turnier in Berlin teilnehmen, quasi als Generalprobe. Völker: „Das muss dann als Vorbereitung reichen.“ (mz)