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Typisierung im Klinikum Merseburg „Es ist doch so einfach zu helfen“

Feuerwehrleute und Studenten wollen 17-jährige Pauline unterstützen, die eine Stammzellspende braucht. Wie man sich auch ganz leicht zuhause typisieren kann.

Von Undine Freyberg 11.02.2022, 17:58
Matthias Schröter von der DSD (v.li.) mit Ronny und Denis Dieter sowie Alex Bähre bei der Typiserung
Matthias Schröter von der DSD (v.li.) mit Ronny und Denis Dieter sowie Alex Bähre bei der Typiserung Foto: Katrin Sieler

Merseburg/MZ - „Ich würde fünf Typisierungssets für die Physiotherapie mitnehmen. Wenn wir mehr brauchen, melden wir uns“, sagt die Therapeutin und geht zurück auf Station. Ilka Paeslack und Matthias Schröter, die ehrenamtlich für die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSD) arbeiten, hatten gerade ihren Stand im Säulenhaus des Klinikums in Merseburg aufgebaut, als schon die ersten kamen, um sich typisieren zu lassen. Denn auch an diesem Tag ging die Suche nach einem Stammzellspender für die 17-jährige Pauline weiter. Bei ihr war eine Fehlfunktion des Knochenmarks diagnostiziert worden.

Von der Aktion auf Social Media gelesen

„Wir wären eigentlich schon bei der Typisierungsaktion am vergangenen Wochenende in Nebra dabei gewesen, aber das hat mit unseren Schichten nicht gepasst“, erzählt Ronny Dieter (36), Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Goseck, der bei Domo in Leuna arbeitet. Auch sein Bruder Denis (31) und die Feuerwehrkameraden Alex Bähre (28) und Markus Böhme (37) hatten sich in ihrer Freizeit auf den Weg nach Merseburg gemacht, um die Aktion für Pauline zu unterstützen. Für sie Ehrensache. „Hauptsache das Mädel wird wieder gesund“, sagen sie.

„Ich hatte es auf Social Media gesehen, dass die 17-jährige Pauline Hilfe braucht. Deshalb sind wir schnell hergekommen“, sagt Jonas Otten (20) aus Merseburg, der mit seinen Freunden Annika Hartung (20) und Joel Michael (18) zur Typisierungsaktion gekommen war. „Es ist doch so einfach zu helfen“, sagt der 20-Jährige, der sein Abi am Herdergymnasium gemacht hat und jetzt ebenso wie Annika Lehramt studiert. Deshalb habe er die Nachricht von der Typisierungsaktion auch nochmal weitergeschickt, damit möglichst viele Leute davon erfahren.

So wird's gemacht

Insgesamt 32 Menschen haben am Donnerstag an der zweistündigen Typisierungsaktion im Säulenhaus teilgenommen. Doch man kann sich die Typisierungssets auch einfach nach Hause schicken lassen. „Für den Wangenabstrich muss man dann einfach mit dem einen Stäbchen zehn bis 15 Mal die linke Wangeninnenseite reiben und dann mit dem zweiten Stäbchen dasselbe auf der rechten Seite machen“, erklärt Ilka Paeslack von der DSD wie einfach das Typisierungsset zu benutzen ist. Wenn die Stäbchen getrocknet sind und der beigefügte Fragebogen ausgefüllt ist, kommt alles in den dazugehörigen Umschlag mit dem entsprechenden Strichcode, der aufgeklebt werden muss. Paeslack: „Und dann einfach an die DSD schicken und Leben retten.“

Eine weitere Typisierungsaktion findet übrigens am Samstag, 12. Februar, von 10 bis 15 Uhr im Real-Markt in Querfurt statt.

Typisierungssets anfordern bei der DSD unter Tel. 0340/ 519 651-0 oder per Mail:[email protected]