Erdbeeren sind endlich reif Erdbeeren sind endlich reif: Warum das Selbstpflücken der süßen Früchte so beliebt ist

Wallwitz - „Schaut mal, eine Monster-Erdbeere“, ruft der kleine Anton und hält eine riesige rote Frucht nach oben. Lange lässt er sie nicht bestaunen, denn schwuppdiwupp beißt er ein großes Stück von der saftigen Beere ab, die botanisch gesehen eigentlich eine Sammelfrucht ist.
Das ist dem Vierjährigen natürlich egal, wie wohl auch den meisten Menschen, die an diesem warmen Nachmittag auf das Erdbeerselbstpflückfeld des Agrardienstes Nauendorf (Obsthof Wallwitz) gekommen sind. Körbe, Eimer und Schüsseln sollen mit möglichst tiefroten saftigen Früchten gefüllt werden. Dabei ist allerdings Geduld gefragt.
Zunächst geht es zum Kassenwagen
Zunächst geht es zum Kassenwagen, in dem Ronny Kuhnt steht und die mitgebrachten Gefäße wiegt. Wer Korb oder Schüssel nicht von zu Hause mitgebracht hat, erhält einen Pappkorb. Danach kann jeder selbst wählen, in welcher Reihe er pflücken will. „Da sind ja gar keine roten Erdbeeren dran“, sagt Ilona Schreiber, die mit Sohn und den beiden Enkeln gekommen ist. Die Schreibers schauen sich im hinteren Teil des Selbstpflückfeldes verwundert um.
Dort ist die Sorte Malwina angebaut. „Die wird erst in drei Wochen reif“, sagt Kuhnt und erklärt, dass es auf dem Wallwitzer Selbstpflückfeld drei Sorten angebaut seien. „Ganz vorne die Sorte Alba, im Mittelteil Darselect und hinten Malwina“, zählt er auf. In den Alba-Reihen findet man schon viele rote Früchte. Auch bei den Darselect-Pflanzen sind bereits reife zu haben. Das merkt auch Familie Schreiber schnell.
„Wir sind in diesem Jahr das erste Mal auf dem Selbstpflückfeld“
Kathleen Schlör ist mit der viereinhalbjährigen Tochter Greta zum Erdbeerfeld gekommen. Im Tragetuch auf dem Rücken hockt zudem die kleine Mimi. Das Baby schläft, solange die große Schwester mit der Mutti Erdbeeren pflückt. „Wir sind in diesem Jahr das erste Mal auf dem Selbstpflückfeld“, erzählt die Löbejünerin, die im vergangenen Jahr auch auf einem Feld bei Köthen war. Das habe jedoch in diesem Jahr geschlossen.
Auf dem Wallwitzer Feld hat sie sich mit ihrer Freundin Christin und deren Sohn verabredet, um gemeinsam mit den Kindern einen schönen Nachmittag zu verbringen. „Eigentlich haben wir im Garten auch Erdbeeren, aber nicht so viele“, sagt die junge Mutter und begrüßt noch eine Nachbarin, die auch ein Körbchen füllen will.
„Weil die Früchte ganz frisch sind"
Karin und Hans-Jürgen Grundmann aus Halle kommen jedes Jahr nach Wallwitz, um Erdbeeren selbst zu pflücken. Dafür haben sie eine ganze Liste von Gründen: „Weil die Früchte ganz frisch sind, weil sie sehr gut schmecken und man stets sehr freundlich bedient wird und weil wir an der frischen Luft sein können, uns bewegen und mit einem vollen Korb und einem guten Gefühl nach Hause gehen können“, sagt Karin Grundmann, die viele Hallenser von ihrem Engagement in der Bürgerinitiative Gesundes Trotha her kennen.
Das Wallwitzer Selbstpflückfeld ist seit Mittwoch wieder geöffnet. Obsthofchef Dieter Hornung erzählt, dass man bereits eine Woche zuvor schon einen Tag geöffnet hatte. „Doch die roten Beeren waren im Nu weggepflückt. Das Wetter war kühl, vor allem in den Nächten gab es einstellige Temperaturen. Das ist zu wenig für ein ausreichendes Nachreifen“, erläutert er. Kuhnt rechnet damit, dass jetzt aber rund sechs Wochen lang geerntet werden kann.
››Geöffnet ist montags bis samstags von 8 bis 17 Uhr, sonntags von 8 bis 15 Uhr. Das Erdbeerfeld befindet sich an der Landesstraße 145 an der Kreuzung Petersberg auf der Wallwitzer Seite. (mz)