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VfB Imo Merseburg  Die B-Jugend des VfB Imo Merseburg feiert die Landesmeisterschaft.

Von Knut Stahmer 19.06.2016, 20:30
Mit Urkunde, Pokal und Goldmedaillen feiern die B-Junioren des VfB Imo Merseburg die Landesmeisterschaft.
Mit Urkunde, Pokal und Goldmedaillen feiern die B-Junioren des VfB Imo Merseburg die Landesmeisterschaft. Holger John

Merseburg - Alexander Wagner (39) erlebte einen ganz entspannten Sonntag. Natürlich am Rande eines Fußballplatzes, aber das geht im Hause Wagner ja eh nicht anders. Im eng anliegenden schwarzen T-Shirt stand der Trainer der A-Junioren des VfB Imo Merseburg am Ulmenweg hinter dem Fangnetz zum Kunstrasenplatz - und beobachtete das letzte Heimspiel der B-Junioren seines Vereins in dieser Verbandsliga-Saison.

Sportlich geht die Fußball-Party jetzt erst los

7:1 (3:0) gegen die SG Lutherstadt Wittenberg lautete das standesgemäße Ergebnis der Merseburger - und Sohnemann Danny Wagner (16) hatte zum zwischenzeitlichen 6:0 per Kopfball abgestaubt, was der Papa mit anerkennendem Kopfnicken registrierte. Als Schiedsrichter Silvio Schaller kurz nach halb eins dann abgepfiffen hatte, zogen die Jungs um Kapitän Paul Knothe die blauen Meister-Shirts über. Nach der Übergabe von Pokal und Goldmedaillen verpasste Nils Thurm dem U-17-Trainer Rene Hillgruber eine Sektdusche. Aber alle am Merseburger Ulmenweg wussten: Sportlich geht die Fußball-Party jetzt erst richtig los, sie trägt den Titel „Relegation zur NOFV-Regionalliga“. Die B-Junioren des VfB Imo bekommen Borea Dresden vorgesetzt, auf die U 19 wartet Tasmania Berlin.

Danny Wagner will unbedingt den Sprung in die höchste ostdeutsche Junioren-Spielklasse schaffen. „Sonst wird es nächste Saison wieder so langweilig“, sagt der Zehntklässler aus Halle. Und er hat die doppelte Chance zum Aufstieg. „35 bis 40 Spiele“, so seine persönliche Schätzung, hat Danny in dieser Saison bereits absolviert - für beide Nachwuchs-Mannschaften zusammengenommen. „Aber das war überhaupt kein Problem.“

Kicker aus der U 19 können nicht mithelfen

Der Vater erklärt die gewollte Doppelbelastung: „Im letzten Jahr fehlten plötzlich vier Mann in der B-Jugend. Einer hat einfach so aufgehört, ein anderer ist nicht mehr gekommen. Da haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und den 99-er Jahrgang runtergeschickt. Das hat super funktioniert, weil auch die Abstimmung im ganzen Trainerstab hervorragend war.“

Und es geht auch andersherum . Am Sonntag beispielsweise standen mit Lukas Pretzsch, Lauris Voigt und Jonas Schneider drei Talente aus der C-Jugend für den Landes-Champion mit auf dem Platz, ohne dass ein großer Niveauabfall zu verzeichnen gewesen wäre. „Es gab auch nie irgendwelche Neid-Diskussionen, weil einer dem anderen den Stammplatz weggenommen hätte“, erfreut sich Alex Wagner am Binnenklima im VfB Imo. Das drückte sich auch dadurch aus, dass die komplette A-Jugend zum Gratulieren bei den jüngeren Jahrgängen angetreten war.

Am Montag beginnt die Vorbereitung auf Dresden und Berlin. Der Ausgang scheint offen, Favoritenrollen werden nicht verteilt. „Wir haben gegen Borea zwei Mal getestet. Im Sommer 4:3, im Winter 2:2. Wichtig wird sein, dass wir uns im Hinspiel in Dresden eine ordentliche Ausgangsposition verschaffen“, sagt B-Trainer Hillgruber. Sein Problem: Die Kicker aus der U 19 können nicht mithelfen. Sie spielen zeitgleich gegen Berlin. Die Sachsen hatten einer beantragten Spielverlegung nicht zugestimmt. In Merseburg dann spielt Imo mit voller Kapelle. Da sind die Spiele nicht zeitgleich.

Dann könnte Danny Wagner wieder auf dem Feld stehen. Alex Wagner wird zuschauen. Aber was passiert eigentlich zu Hause in Halle-Reideburg, wie werden da interfamiliär Spiele ausgewertet? „Ganz kurz“, sagt der Papa. „Ich bekomm immer die Mecker ab“, so der Filius. Zum Schluss geht’s gemeinsam in den Garten. Da steht seit zehn Jahren ein Fußballtor, das Flutlicht hat der Schwiegervater installiert. (mz)