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Bad Lauchstädt  Christkindl-Markt Bad Lauchstädt: Romantischster Adventsmarkt des Landes eröffnet

Von Dirk Skrzypczak 02.12.2016, 19:22
Durch die Kulisse in den Historischen Kuranlagen in Bad Lauchstädt zählt der Christkindl-Markt zu den schönsten seiner Art im Land.
Durch die Kulisse in den Historischen Kuranlagen in Bad Lauchstädt zählt der Christkindl-Markt zu den schönsten seiner Art im Land. Wolfgang Kubak

Bad Lauchstädt - Eine Reisegruppe aus Kappeln bei Flensburg zieht mit blinkenden Weihnachtsmann-Ansteckern und im Schein brennender Fackeln durch den Historischen Kurpark in Bad Lauchstädt. Die Norddeutschen sind am Freitag extra zur Eröffnung des Christkindl-Marktes in die Goethestadt gekommen.

Christkindl-Markt Bad Lauchstädt mit funkelnden Lichtersternen eröffnet

Ulrich Lindner aus Liedersdorf, einem Ortsteil von Allstedt, feiert derweil seinen 61. Geburtstag zwischen Kolonnaden, Putten, funkelnden Lichtersternen und dem großen Weihnachtsbaum. Tochter Christin, die in Hannover wohnt, feiert in Bad Lauchstädt mit. „Wir sind schon so oft hier gewesen. Das ist doch ein würdiger Rahmen für meinen Geburtstag“, sagt der Jubilar.

Nur zwei Beispiele für Bürgermeister Christian Runkel (CDU), der euphorisch weit über 1.000 Gäste zur Eröffnung begrüßt. Der Christkindl-Markt zählt für ihn (und nicht nur für ihn) zu den schönsten und romantischsten in Deutschland.

Christkindl-Markt Bad Lauchstädt vor romantischer Kulisse

Und seit der Christkindl-Markt als langjähriger Platzhirsch Konkurrenz von den ebenfalls romantischen Kulissen auf dem Merseburger Schlossberg und auf Burg Querfurt bekommt, betont der Bürgermeister, dass es sich in Bad Lauchstädt um den am besten besuchten Weihnachtsmarkt im Saalekreis handelt. Nachrechnen ist schwierig, denn Eintritt wird nicht erhoben. Aber Runkel geht davon aus, dass es wieder mindestens 30 000 Besucher in den Kurpark ziehen wird.

Apropos Kuranlagen: Sie sind natürlich das Sahnehäubchen, der Kaviar im Weihnachtsmenü. Seit 1780 gibt es den Park in seiner jetzigen Gestaltung. Und komischerweise wurde früher das Weihnachtsfest nie so ausschweifend wie heute im Kurpark gefeiert. „Dafür gab es die mondänen Sommerbälle für die gut betuchte Gesellschaft“, sagt René Schmidt, Chef des Goethe-Theaters und der Historischen Kuranlagen - also der Hausherr des Christkindl-Marktes.

Das Treiben im Advent haucht den malerischen Kolonnaden allerdings wieder einen Hauch jenes Lebens ein, das die Lauchstädter bis 1944 kannten. So lange lief der Kurbetrieb und in den Kolonnaden hatten Händler ihre Geschäfte. Über den Läden befanden sich im Dachboden einfache Strohschüttungen, auf denen die Händler schliefen. Schmidt: „So wollten sie ihre Waren vor Dieben schützen.“

34 Stände stehen rund um den Kurparkteich mit der überlebensgroßen Christkind-Figur. Im Innenhof des benachbarten Schlosses, eigentlich die Schule, öffnet an den Wochenenden zudem der historische Handwerkermarkt. Und jeden Abend soll es 19 Uhr eine Licht- und Lasershow geben - dafür wird die Fassade des Kursaals genutzt.

Das leibhaftige Christkind heißt in diesem Jahr übrigens Victoria und ist neun Jahre alt. Und wie der Bürgermeister verriet, steckt im Kostüm des Weihnachtsmannes Bauhof-Chef Norbert Schindler. Das sorgte für Erheiterung bei der Eröffnung. Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) kurzfristig absagen musste. (mz)