Bad Lauchstädt Bad Lauchstädt : So soll der Kurpark umgebaut werden

Bad Lauchstädt - Ein leichter Wind weht durch die grüne Lunge Bad Lauchstädts, den idyllischen Park der Historischen Kuranlagen. Die ersten bunten Blätter segeln zu Boden, mal wieder ändert der Park jahreszeitenbedingt sein Gesicht. Schon bald könnte sich hier aber auch baulich einiges tun. Der Kurpark soll in naher Zukunft nämlich umgestaltet werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Park in seiner über 300-jährigen Geschichte verändert. Bereits nach der Entdeckung der Quelle Anfang des 18. Jahrhunderts waren die frühesten Anlagen entstanden. „In einem ersten Schritt gehen wir in die Archive und suchen nach historischen Quellen“, erklärt Sigrun Därr, die Landschaftsarchitektin, die bereits über den Entwürfen brütet.
Verschiedene historische Zustände
Auf großen Papieren sind verschiedene historische Zustände abgebildet, grafisch übereinander gelegt, um die unterschiedlichen Gestaltungen des Parks vergleichen zu können. Zum Teil sollen alte Elemente nun wiederkehren, zum Beispiel ein Wegkreuz auf der Wiese zwischen der Kurparkvilla und dem Douche-Pavillon.
Alle Vorschläge muss Därr jedoch diskutieren - mit dem Denkmalschutz, der nur sanfte Veränderungen in dem Park zulasse, aber auch mit Kuranlagen-Geschäftsführer René Schmidt. Bei einigen Punkten, die auf Därrs Liste stehen, meldet er Bedenken an.
Produktionsstätte des Heilbrunnens
Zum Beispiel geht es um einen Weg, der auf eine Anhöhe unterhalb der alten Produktionsstätte des Heilbrunnens führt. Dieser ist völlig verwildert, soll wieder hergerichtet werden. Das Problem daran: „Das Grundstück gehört gar nicht mehr zu den Kuranlagen, wie Vermessungen ergeben haben“, sagt René Schmidt. Der Investor, der die einstige Produktionsstätte gekauft hat und auf dem Areal eine Akutklinik errichten will, müsste mitentscheiden.
„Im Park gibt es noch zu wenige Bänke“, gibt Landschaftsarchitektin Sigrun Därr zudem zu bedenken. Sie will mehr Möglichkeiten zum Verweilen schaffen. „Ich bin für Sitzmöglichkeiten, bin bei Bänken aber auch kritisch“, sagt der Kuranlagen-Chef. Der Grund sind die immensen Schäden, die für die GmbH entstehen. „Jugendliche setzen sich auf die Lehnen, was zu Schäden führt“, sagt er.
Pilzbefall an Rotbuche
Innerhalb kürzester Zeit mussten im Park sieben Bänke ersetzt werden. Kosten verursachen auch die alten Bäume. Jedes Jahr müsse deren Standfestigkeit geprüft werden. Sorgen bereitet vor allem eine markante Rotbuche, die von einem Pilz befallen ist. „Eine Art Ultraschall hat ergeben, dass der Baum noch nicht gefällt werden muss“, beruhigt Schmidt. Dennoch müssten demnächst neue Bäume alte ersetzen - der Park steht vor dem Umbau.
Ein kritischer Punkt ist auch die Laucha, die derzeit unterirdisch durch den Park verläuft. Ein Fluss im Park - eigentlich ein Traum für einen Landschaftsarchitekten. „Die Laucha haben wir nicht untersucht“, stellt Därr aber klar. Sicher ergebe ein Fluss im Grün ein romantisches Bild, aber der Aufwand dafür wäre enorm. „Die Laucha nach oben zu holen, wie einige immer wieder fordern, ist auch Blödsinn“, betont Schmidt. „Denn dann müssten sie unter anderem die Kolonnaden abreißen, unter denen die Laucha durchfließt.“ (mz)



