Bad Lauchstädt Bad Lauchstädt : Merseburger Landstraße wird nun doch ausgebaut

Bad Lauchstädt - Die Kehrtwende verlief schnell. Ohne weitere Diskussion hat der Bad Lauchstädter Stadtrat entschieden, die östliche Merseburger Landstraße nun doch entsprechend der Vorstellungen der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) ausbauen zu lassen. Noch in der vergangenen Sitzung Mitte Mai hatten sich die Räte mit knapper Mehrheit bei zahlreichen Enthaltungen dagegen entschieden.
Christian Runkel ging in Widerspruch
Bürgermeister Christian Runkel (CDU) mochte dies jedoch nicht akzeptieren. Er legte Widerspruch ein, weil er einen Nachteil für die Stadt befürchtete. Insbesondere sah er die weitere Zusammenarbeit mit der LSBB gefährdet, die wichtig sei, da es in der Goethestadt zahlreiche Landesstraßen gibt, die noch saniert werden müssten.
Außerdem gebe es für den Gehweg, den die Gemeinde bauen müsste, schon einen vorliegenden Fördermittelbescheid, den man nicht verfallen lassen sollte, argumentierte der Stadtchef. Bei der erneuten Entscheidung erhielt er eine fast durchgehende Zustimmung, lediglich die Stadträte der Linken enthielten sich.
Für den Meinungsumschwung dürfte jedoch weniger die Sorge um die künftige Zusammenarbeit mit der LSBB gesorgt haben als Runkels Gespräche mit der Behörde und Ortsbürgermeister Wilfried Tupy um den Zankapfel der Radfahrerführung. Mit der waren Ortsbürgermeister und -Rat unzufrieden. Denn nach den Plänen der LSBB sollten die Radfahrer auf dem betroffenen Abschnitt zwischen der Straße „Am Bahnhof“ und Ortsausgang auf der beim Umbau verbreiterten Straße lediglich einen farblich abgetrennten Fahrstreifen erhalten. Angesichts des dichten Verkehrs auch von Lkw auf der Hauptausfallstraße sei dies jedoch zu unsicher, lautete die Kritik.
„Der Bürgermeister hat nun aber von der LSBB die Erlaubnis erhalten, dass er den dann verbreiterten Fußweg auf der nördlichen Straßenseite in beide Richtungen für Radfahrer freigeben kann“, erklärte Tupy, warum er nun die Zustimmung empfahl. Die Radler könnten dann auf ihrem Weg Richtung Milzau in Höhe der Tankstellen einen neuen Fußgängerüberweg nutzen und von da aus über die Kleinlauchstädter Straße weiterfahren, ohne noch mal mit der Straße in Berührung zu kommen, blickt der Ortsbürgermeister voraus. Die Fußwegnutzung soll auch nur eine Zwischenlösung sein. Perspektivisch möchte die Stadt einen Radweg durch die Kleingartenanlage zwischen Merseburger Straße und Laucha errichten.
Erster Ausbau startet 2018
Im kommenden Jahr beginnt jedoch zunächst der Ausbau der westlichen Merseburger Landstraße zwischen Markt und Kreuzung zur Straße „Am Bahnhof“. Tupy rechnet damit, dass ein Jahr später auch das Stück Richtung Merseburg in Angriff genommen wird.
Dann soll kurz vor dem Ortsausgang auch ein Kreisel entstehen. Die Kosten für den Ausbau trägt großteils das Land. Lediglich den Fußweg müssen die Stadt und damit auch die Anwohner bezahlen. Angesichts der bewilligten Fördermittel geht der Ortsbürgermeister allerdings davon aus, dass sich die Kosten in Grenzen halten werden. (mz)