Kostenfalle Weihnachtsmarkt Bad Lauchstädt: Ist der Christkindlmarkt zu groß und zu teuer?

Bad Lauchstädt - Die braunen Holzbuden stehen schon seit einigen Wochen am Schloss und im Kurpark von Bad Lauchstädt. Am Freitag dürfen sie ihre Luken öffnen. Dann läutet Ministerpräsident Reiner Haseloff offiziell den Christkindl-Markt ein. Elf Tage dauert der in diesem Jahr. Daran hatte sich zuletzt in der Goethestadt eine Diskussion entzündet.
Zu groß und zu teuer seien die Feste geworden, kritisierten Stadträte mit Blick auf das Brunnenfest und den Christkindl-Markt. Die Märkte würden zunehmend vor allem von Auswärtigen besucht. Deswegen solle man das Geld lieber in kleinere Feste in den Ortsteilen stecken.
Christkindlmarkt: Wie viel kostet das Adventsspektakel die Stadt Bad Lauchstädt?
Doch was kostet so ein Christkindlmarkt die Goethestadt überhaupt? Zahlen gibt es seit 2012, damals übernahm die Kommune die Organisation des Festes von der Kuranlagen und Goethe-Theater GmbH. Seinerzeit gab die Stadt rund 60.000 Euro für den Markt aus. In diese Kosten eingerechnet sind etwa Personalkosten, aber auch Investitionen, nicht berücksichtigt sind hingegen die Personalkosten für den Bauhof, dessen Mitarbeiter die Buden auf- und abbauen. In den vergangenen Jahren haben sich die Ausgaben nach oben entwickelt. 2015 waren es 68.000, im vergangenen Jahr 88.000 Euro.
Bürgermeister Christian Runkel (CDU) schränkt allerdings ein: „Die Kostensteigerung in 2016 beinhaltet eine Einmalinvestition für das Bühnendach in Höhe von 8.581 Euro, Hüttenneubau für 2.500 Euro sowie höhere Ausgaben für Sicherheitspersonal in Höhe von 1.000 Euro.“ Weitere Programmpunkte unter der Woche, mehr Werbung und die Lasershow sorgten für hohe Kosten.
Christkindlmarkt in Bad Lauchstädt zu teuer?: Bürgermeister Runkel hält Ausgaben für gerechtfertigt
Denen gegenüber standen 2016 Einnahmen in Höhe von 13.000 Euro. Das Geld kommt von den Händlern, die Strom, Wasser und Miete für die Buden bezahlen. Damit schoss Bad Lauchstädt – die Arbeitskosten des Bauhofs nicht berücksichtigt – im vergangenen Jahr 75.000 Euro für den Christkindlmarkt zu. In diesem Jahr sollen es 57.000 Euro sein, bei Ausgaben von 68.000 Euro.
Bürgermeister Runkel hält diese Ausgaben für gerechtfertigt. Durch die Maßnahmen 2015 und 2016 seien sowohl die Zufriedenheit der Händler als auch die Besucherzahlen gestiegen. Zudem würden durch die Feste die Kuranlagen, die Altstadt und das Goethetheater „phantastisch beworben“.
Viele Gäste des Christkindl-Marktes würden sich vornehmen, zum Theater oder zu Konzerten zurückzukommen. Außerdem würden die Feste den Gewerbe- und insbesondere den Gastronomietreibenden in Bad Lauchstädt höhere Umsätze bescheren, so der Stadtchef.
Ob er davon auch seine Räte überzeugen kann, wird sich am 18. Januar zeigen. Dann ist in der Alten Remise nämlich eine öffentliche Diskussion über Kosten und Nutzen der Feste der Stadt geplant. (mz)