Reformationsjubiläum 2017 Reformationsjubiläum 2017: «Menschen sollen stolz auf ihre Geschichte werden»
MAGDEBURG/DPA. - "Ich denke, da sind wir noch viel stärker in der Pflicht, dass wir nicht nur uns selbst feiern, sondern dass wir wesentlich dazu beitragen, die reiche Geschichte dieser Region mitzuentdecken und dass alle Menschen, die in dieser Region leben, stolz werden auf diese Geschichte", sagte Ilse Junkermann. Sie sollten entdecken: "Das ist hier nicht der arme Osten, sondern eine reiche kultur- und geschichtsträchtige Region."
"Wir wollen mit allen Menschen vor Ort die regionale Reformationsgeschichte erforschen, dazu anregen, das unterstützen." Es solle deutlich werden, dass es nicht nur Luther in Mitteldeutschland gab, sondern viele andere Beteiligte. Der Blick solle hingehen zu heutigen gesellschaftlichen und religiösen Fragen. Junkermann wünscht sich Gespräche über Fragen wie: Was hat die Menschen damals getrennt? Was trennt uns heute? Was trennt uns nicht mehr? Mit Blick auf die katholische Kirche sagte Junkermann: "Ich bin froh, dass wir in einer guten Gesprächsatmosphäre miteinander sind". Sie hoffe, dass sich das nicht nur auf der Leitungsebene, sondern auch auf der Ebene der Gemeinden weiter ausbildet.
Zur bisherigen Lutherdekade, die auf das Jubiläumsjahr 2017 hinführt, sagte die Bischöfin: "Ich finde, es läuft sehr gut. Es hat an Fahrt gewonnen. Wir haben Halbzeit in der Dekade. Es ist im allgemeinen Bewusstsein, dass es ein großes Jubiläum zu feiern gibt." Kirche und Politik sei bewusst, dass sie ihre Kräfte zusammenlegen müssten.
Neben der regionalen Forschung und Diskussion zur Reformation ist 2017 - 500 Jahre nach Luthers Thesenanschlag - ein großer Kirchentag in Berlin-Wittenberg-Mitteldeutschland geplant. Es solle einen traditionellen Kirchentag in Berlin geben und einen "Kirchentag auf dem Wege" in den Regionen. "Alles soll münden in einer Schlussveranstaltung mit 200 000 bis 300 000 Menschen auf den Elbwiesen vor Wittenberg."