Prozess gegen Infinus-Manager Prozess gegen Infinus-Manager: Anklage: 22.000 Anleger um rund 312 Millionen Euro betrogen

Dresden - In Dresden hat am Montag der Prozess um den Betrugsskandal beim Finanzkonzern Infinus begonnen. Sechs Ex-Manager der größtenteils insolventen Firmengruppe müssen sich vor dem Dresdner Landgericht wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs im besonders schweren Fall und Kapitalanlagebetrugs verantworten. Gegen einen von ihnen wird nur gegen Beihilfe verhandelt.
Nach Verlesung der Anklage bezeichneten alle Angeklagten und ihre Verteidiger das Gericht als nicht zuständig. Sowohl die Zuweisung des Falles an die 5. Strafkammer des Landgerichts als auch die Berufung eines beisitzenden Richters und eines Ergänzungsrichters seien unzulässig erfolgt, argumentierte die Verteidigung. Das Gericht unterbrach daraufhin die Verhandlung und zog sich bis Nachmittag zu Beratungen über den Antrag zurück.
Laut Anklage haben die Manager ein sogenanntes Schneeballsystem betrieben und etwa 22 000 Anleger mit einem Anlagevolumen von rund 312 Millionen Euro betrogen. Die Verteidigung sprach dagegen am Montag von einem „tragfähigen Geschäftsmodell“ der Gesellschaften. Die Insolvenz sei erst durch die Durchsuchung und Inhaftierung der manager herbeigeführt worden.
Fünf Angeklagte, unter ihnen der 54-jährige Gründer des Konzerns, sitzen seit November 2013 in Untersuchungshaft. Ein sechster war Anfang 2014 nach umfangreicher Aussage freigekommen. (dpa)