Nach Stasi-Debatte Nach Stasi-Debatte: IHK Magdeburg wählt ein neues Präsidium

Magdeburg/dpa. - Die 67Mitglieder der IHK-Vollversammlung wollen auf ihrem außerordentlichenTreffen einen neuen Präsidenten sowie fünf von acht Vizepräsidentenbestimmen. Die neue, ehrenamtlich tätige Führungsriege wird zunächstbis zum regulären Ende der aktuellen, dreijährigen Amtsperiode Anfang kommenden Jahres gewählt. Dann wird das IHK-Präsidium erneut neubestimmt.
Der bisherige IHK-Präsident Klaus Hieckmann hatte Anfang Mai eineTätigkeit als Stasi-IM eingeräumt und war nach wochenlangenDiskussionen am 4. Juni zurückgetreten. Otto Ebert, einer seiner achtVize-Präsidenten, hatte kurz darauf eine Zusammenarbeit mit der Stasiim Zusammenhang mit Westreisen zugegeben. Am 6. Juni waren daraufhinfünf IHK-Vize zurückgetreten, um die «sachliche Arbeit der IHK wiederin den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses» zu rücken, wie eshieß. Drei weitere der ehrenamtlich tätigen Vizepräsidenten bliebenim Amt, um die Arbeitsfähigkeit der IHK sicherzustellen.
Ob sich das neu gewählte Präsidium auf eine frühere Stasi-Mitarbeit hin überprüfen lässt, war zunächst nicht klar. Eine solcheÜberprüfung fordert der Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen,Gerhard Ruden. Nach seiner Einschätzung kann es der IHK Magdeburg nurso gelingen, verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen und für einenwirklichen Neuanfang zu sorgen.