MZ-Ferienspaß am 5. August: MZ-Ferienspaß am 5. August: Schlittenfahren bei Sommerglut

Weissenfels/MZ - „Wir fahren mit euch Schlitten.“ Als Opa Gerhard Hollmann aus Kretzschau diese Losung an die beiden Enkel am Montag ausgibt, müssen Mileen und Annalina keine nervende Gardinenpredigt erwarten. Sie nehmen die Einladung zur Rodelpartie mit leuchtenden Augen an, verzichten jedoch bei der Sommerhitze auf Handschuhe und Schal. „Der Besuch der Allwetterrodelbahn im MZ-Feriensommer gehört in unserer Familie schon immer zum Programm“, berichtet der Senior.

Das beliebte Weißenfelser Freizeitzentrum beteiligt sich zum sechsten Mal an der Ferienaktion. Ein Selbstläufer mit Spaßgarantie, findet Kerstin Fiebich, Ehefrau des Inhabers der Bahn Mike. Unaufhörlich „kassiert“ sie die Bons für die Freifahrt, baut so die lange Schlange der Wartenden am Kassenhäuschen ab. Am Ende des Tages zählt sie rund 800 Gäste. „Den Rekord mit über 1 000 haben wir zwar nicht gebrochen, aber wir sind mit der Gästezahl bei den hohen Sommertemperaturen mehr als zufrieden“, urteilt die 48-Jährige.

13 Mitarbeiter umfasst an diesem Tag das Team. Einer davon ist Gerald Navel. Er steht am Start der Allwetterrodelbahn und schickt die rund 20 Bobs, die ununterbrochen ihre Runden drehen, auf die Reise. Anschnallen ist Pflicht, eine kleine Wasserdusche hälftig der Schlittenpartie kann bei ihm bestellt werden. „Die meisten machen es“, sagt er und grinst. Er muss indes auf die Abkühlung verzichten. „Und die Hebel nach vorn. Ab geht die Fuhre“, so gibt er das Kommando für Groß und Klein. „Wir haben hier in Begleitung auch Babys. Vor allem sind es aber Großeltern mit ihren Enkeln, die sich auf die Reise durchs Grün freuen“, ist von dem Lützener „Startchef“ zu hören.

Mit „Juhu“ und anderen Freudenrufen, dem Peacezeichen fürs Foto oder auch ängstlichem Gesicht stürzen sich die Rodler die Bahn herunter. Navel beruhigt. „Du kannst hier Blumenpflücken oder rasant fahren.“ Die Haltung der Beine und auch des Allerwertesten, die Windrichtung und Außentemperatur seien für Rekorde entscheidend. Bezüglich neuer Bestzeiten sei am Ferientag nichts drin, schätzt Navel ein.

Dennoch strengen sich gerade die Jungs mächtig an, legen sich in jede Kurve und ins Zeug. So wie Tim, der mit den Großeltern Waltraud und Achim Röhler aus Tröglitz angereist ist. „Der fährt wie ein Weltmeister“, lobt der Opa seinen Enkel. Der Rekord steht bei 42 Stundenkilometern - den erreicht er nicht.

Nicht genug können Samira, Chalisa und Jeniffer bekommen. Sie sind mit Jaqueline Böhme aus Schafstädt zur Allwetterrodelbahn gekommen. „Wir konnten nur eine Woche Urlaub machen, da sind die Angebote der MZ in den Ferien absolut klasse“, sagt die 40-jährige Jaqueline Böhme. Beim Bogenschießen ergattert sie gleich zwei Freikarten für die Kinder. Ihre Pfeile landen fast mittig auf der Scheibe. Die Schaf-städterin verrät das Geheimnis: „Ich bin viermalige Schützenkönigin.“ Während die roten Doppelsitzerbobs kaum Pause haben, zieht es viele zu Wienern mit Toast und roter Fassbrause oder zur Minigolfanlage. Heike Zorn sitzt indes im Schatten. Die Leiterin einer Kinderwohngruppe der Arbeiterwohlfahrt in Halle wartet mit dem neunjährigen Jonny auf zwei der ihr anvertrauten Kinder. „Wir lauern schon immer ganz sehnsüchtig auf die MZ-Ferienangebote. Bei der Rodelbahn wissen wir, dass es ein richtiger Höhepunkt wird“, sagt sie. Der kleine Jonny sieht argwöhnisch den Bobs hinterher. Er traut sich nicht. Noch nicht. „Ich liebe diese Tage“, dudelt es aus dem Lautsprecher. „Juhu“ tönt es von der Bahn.