Mutmaßlicher Mord 1994 Mutmaßlicher Mord 1994: Vier Festnahmen 20 Jahre nach der Tat

Erfurt - 20 Jahre nach einem mutmaßlichen Mord an einem jungen Erfurter hat die Polizei vier Verdächtige festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Erfurt ermittele wegen gemeinschaftlichen Mordes gegen die heute 39, 42, 43 und 46 Jahre alten Beschuldigten, sagte Staatsanwaltssprecher Hannes Grünseisen am Dienstag in Erfurt. Sie sollen ihr Opfer zwischen dem 9. und 11. September 1994 zusammen mit zwei mittlerweile gestorbenen Männern in ein Waldstück nach Tschechien gebracht und mit Benzin übergossen haben. Der Mann starb an seinen schweren Brandverletzungen. Der MDR Thüringen hatte zuvor von dem Fahndungserfolg berichtet.
Der 20-Jährige war dem Sender zufolge damals von seiner Mutter als vermisst gemeldet worden. Das Verfahren sei später eingestellt worden, da es keine Hinweise auf ein Verbrechen gegeben habe. Die Ermittlungen sind laut Staatsanwaltschaft 2014 nach Aussage einer Frau beim Landeskriminalamt in Berlin wieder aufgenommen worden. Ob nach 20 Jahren der Tote gefunden wurde, dazu wollte sich Grünseisen nicht äußern.
Tat teilweise gestanden
Die vier Männer aus Erfurt, einige davon vielfach vorbestraft, haben laut Staatsanwalt die Tat teilweise gestanden. Sie sitzen in Untersuchungshaft. Nach bisherigen Ermittlungen wollten sie den 20-Jährigen disziplinieren, weil er mit dem Geld einer gemeinsamen Firma verschwenderisch umgegangen sein soll. Sie setzten ihn deshalb unter Drogen und fuhren ihn im Auto nach Tschechien.
Dort soll ein Beschuldigter den 20-Jährigen zuerst bewusstlos geschlagen haben. Da dieser die sechs Männer bei der Polizei habe anzeigen wollen, hätten diese spätestens dann den Plan gefasst, ihr Opfer mit einem Stein zu töten. Als dies nicht gelang, sollen sie es mit Benzin übergossen und angezündet haben.