Motorsport Motorsport: Schnellster Trabi im Land fährt Spitze 160
Sandersleben/MZ. - Martin Fricke aus Sandersleben hat den schnellsten Trabi im ganzen Land. In der Trabant-Rennserie des Allgemeinen Deutschen Motorradsportvereins sicherte sich der 32-Jährige aus dem Mansfelder Land erstmals den Deutschen Meistertitel. Und das ganz überlegen. Fricke steht bei seinen Siegen in Hockenheim oder auf dem Sachsenring freilich nicht so im Blitzlichtgewitter wie ein Michael Schumacher. Will er auch gar nicht. Stolz ist er auf seine Rennpappe trotzdem, die ein Tempo jenseits der 160 erreicht.
Außen Trabi, innen High-Tech: Möglich machen das die Mechaniker Yves Schilling (32) und Henrik Palme (35). Am Computer entwickelte und am Motorenprüfstand getestete Teile sorgen dafür, dass Frickes Rennversion mit dem herkömmlichen Trabi nur wenig zu tun hat. Geld verdienen können Fricke und Co. in der Trabi-Klasse auch bei noch so vielen Erfolgen nicht. Pro Saison muss sogar jeder Fahrer 1800 Euro Startgeld auf den Tisch legen. Die ganze Saison über belaufen sich die Kosten auf rund 15000 Euro für das Fricke-Team.
Dafür hat der Sanderslebener aber den Ehrgeiz eines Formel-1-Piloten. "Ich fahre, um zu gewinnen, nicht um Pilze zu sammeln", sagt der Außendienstmitarbeiter einer Heizungsfirma. Auf normaler Straße fährt er aber zurückhaltend. Punkte in Flensburg habe er jedenfalls derzeit nicht, versichert Fricke.