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Meinungsumfrage Meinungsumfrage: Stimmung im Land nur gering verbessert

Von Hans-Jürgen Greye 05.11.2002, 18:23

Halle/MZ. - Manfred Püchel (SPD) zeigte sich überrascht. "Wieder Erster? Lange wird das wohl nicht so bleiben", mutmasst der erste Mann der Landes-SPD und spielt dabei auf seine ungewollte Oppositionsrolle an. Immerhin: Trotz Wahlniederlage sitzt der frühere Innenminister laut Umfrage des IWD-Meinungsforschungsinstitutes Magdeburg noch immer auf dem Sympathie-Thron.

Auch seine Partei hat inzwischen theoretisch die CDU überholt: 39,2 Prozent erhielte sie, wenn am Sonntag gewählt würde, gegenüber 31 Prozent für die Christdemokraten. Für Regierungssprecherin Anne-Kathrin Berger offenbar keine Überraschung. "Wir müssen dem Land einen schwierigen Kurs zumuten, damit wir wieder Handlungsfreiheit für Wachstum und Beschäftigung bekommen", sagt sie. Und fügt hinzu: "Wenn es wieder aufwärts gehen soll, müssen wir tun, was das Beste für Sachsen-Anhalt s>ist und dürfen dabei nicht auf Umfragen gucken."

Einen Blick auf die Studie kann die Union durchaus riskieren. Immerhin trauen ihr 50,4 Prozent der Wähler und 68,7 Prozent der befragten Unternehmen zu, den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt zu verbessern. Und auch bei der Frage nach der Senkung der Arbeitslosigkeit hat die CDU ein Unternehmer-Plus: 64,3 Prozent glauben, dass sie das von allen Parteien am besten kann. Die Wähler zeigen sich hier "gespalten". 43,2 Prozent sehen die Christdemokraten vorn, 47,2 Prozent haben zur SPD das größte Zutrauen. Total auseinander geht die Meinung von Wählern und Unternehmern bei der Frage, wer am ehesten soziale Gerechtigkeit schaffen kann. Die Wirtschaft sieht mit 64,3 Prozent die CDU vorn (SPD 22,5 Prozent), die befragten Haushalte sind zu 60 Prozent für die SPD (CDU 19,2 Prozent).

Seit dem Regierungswechsel hat sich laut Umfrage die Stimmung im Land nur wenig gebessert. Nur 7,6 Prozent der Haushalte beurteilten die wirtschaftliche Situation in Sachsen-Anhalt als gut oder sehr gut, 92,4 Prozent hingegen als weniger gut bis schlecht. Bei der Befragung von 250 Unternehmen fiel das Ergebnis noch schlechter aus. Eine gute bis sehr gute Wirtschaftslage sahen lediglich 2,7 Prozent.

Immerhin hat sich die Beurteilung der Arbeit der Landesregierung etwas verbessert. Waren im März mit der Höppner-Regierung nur 23,9 Prozent der Wähler zufrieden bzw. sehr zufrieden, so kommt das Böhmer-Kabinett auf 34,2 Prozent.