Maul- und Klauenseuche Maul- und Klauenseuche: Agrarminister Keller gegen MKS-Impfungen
Magdeburg/dpa. - Sachsen-Anhalts Agrarminister Konrad Keller (SPD) hat sich gegen vorbeugende Impfungen von Tieren zum Schutz vor der Maul- und Klauenseuche (MKS) ausgesprochen. «Wer Bürgern und Landwirten eine Sicherheit durch Impfungen vorgaukelt, handelt unredlich», sagte Keller am Freitag in Magdeburg. Die Ausbreitung der MKS werde vor allem durch die bisher üblichen Tiertransporte kreuz und quer durch Europa ermöglicht. Dieses unsinnige System müsse beendet werden. «Wer jetzt nach Impfungen ruft, reduziert das System nicht, sondern schützt es weiter», meinte Keller. «Ich frage mich, wo da die Umkehr in der Agrarpolitik bleibt.»
Wie Keller erläuterte, können auch geimpfte Klauentiere wie Schweine, Schafe oder Rinder den Virus als Virenträger weiter übertragen. «Geimpfte Tiere erkranken zwar nicht, bleiben aber ansteckend.» Auch die Einschleppungsgefahr von MKS durch Reisende bleibe bestehen. Geimpfte Tiere seien von ungeimpften, aber erkrankten nicht zu unterscheiden, sagte Keller. «Solange es keinen sicheren Test zur Unterscheidung infizierter und nicht infizierter Tiere gibt, ist eine MKS-Bekämpfung durch vorbeugende Impfungen ungeeignet.»
Die Agrarminister des Bundes und der Länder hatten sich vor zwei Wochen auf einen Dreistufenplan bei der MKS-Bekämpfung geeinigt. Danach sollen Impfungen nur nach dem Ausbruch der Seuche im Umkreis des Seuchenherdes möglich sein. In den letzten Tage hatte sich die Debatte über eine mögliche Einführung einer vorbeugenden MKS-Impfung verstärkt. Zu den Befürwortern zählt Nordrhein- Westfalens Agrarministerin Bärbel Höhn (Grüne).