Magdeburg Magdeburg: Wenn die Puppen tanzen

Magdeburg/dpa - Mystisches Schattentheater, ausdrucksstarker Tanz und ein begehbarer Stadtplan als „lebendige“ Installation - Künstler aus aller Welt wollen vom 14. bis 20. Juni beim Internationalen Figurentheaterfestival „Blickwechsel“ die Bühnen Magdeburgs erobern. Zur zehnten Ausgabe des Festivals, das in diesem Jahr unter dem Motto „mitwelten“ steht, kann sich das Publikum auf 25 Künstlergruppen aus 11 Ländern und 66 Veranstaltungen freuen. „Wir erschaffen für sieben Tage ein Wunderland“, sagte der Intendant des gastgebenden Puppentheaters Magdeburg, Michael Kempchen, am Dienstag. „Wir brauchen alle ein bisschen Wunderland.“
Erstmals in der Festivalgeschichte werde es eine mehrtägige Eröffnungsveranstaltung mit dem Namen „prolog#013“ geben. Drei Abende lang werde dafür das Areal rund um das Ausstellungshaus „Villa P.“ und drei Spielstätten in der Nähe des Puppentheaters von internationalen Künstlern, Schauspielern und Artisten genutzt, hieß es. Das große Bühnenprogramm beginne am 17. Juni. Das Puppentheater kündigte zwei eigene Produktionen an, darunter das Stück „Marleni. Preußische Diven blond wie Stahl.“
„Wir wollen das Publikum nicht nur unterhalten, sondern zum Denken anregen“, sagte Kempchen. Beim „prolog#013“ müssten sich die Gäste auf dem Festivalgelände auf unerwartete Begegnungen mit skurrilen Gestalten einstellen. „Wir haben Walkacts, die immer gut für spontane Zwiegespräche und heitere Szenen sind“, sagte Frank Bernhardt, einer der beiden Künstlerischen Leiter. Er kündigte „Grenzgänge“ zwischen Theater, Tanz und Bildender Kunst an. „Wir setzen auf Individuelles am Zuschauer. Es geht auch darum, mitzumachen.“ Neben dem Puppentheater werden die Akteure auch das Schauspiel- und Gesellschaftshaus sowie eine Industriehalle zur Theaterbühne machen.
Das „Blickwechsel“-Festival ist europaweit profiliert und gehört den Organisatoren zufolge zu den drei renommiertesten seiner Art in Deutschland. Erwartet würden rund 10.000 Besucher, hieß es. Die Kosten beliefen sich in diesem Jahr auf rund 320.000 Euro, 40.000 Euro kämen aus der Stadtkasse. Eine Landesförderung in Höhe von 15.000 Euro sei zwar geplant, aber noch nicht endgültig zugesagt.