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Magdeburg Magdeburg: Ministerium erhebt neue Vorwürfe gegen Manager Hildebrandt

Von Kai Gauselmann 18.03.2007, 21:48

Magdeburg/MZ. - Ob Bernd-Uwe Hildebrandt als Leiter des Olympia-Stützpunktes Magdeburg / Halle (OSP) im Amt bleibt, wird Montag im OSP-Vorstand entschieden. Das Sozialministerium hat eine Beurlaubung gefordert - entscheiden muss aber der Trägerverein. "Es wird eine Anhörung geben und danach entscheiden wir", sagte Vereinschef Reinhard Schunke der MZ.

Grund für die Forderung des Landes-Sozialministeriums nach Suspendierung sollen neue Vorwürfe sein. Weder die staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Hildebrandt wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung, noch eine Kritik des Landesrechnungshofes an seinem Finanzgebaren seien die Ursache, sagte Ministeriumssprecher Paech. "Es geht um neue, erst in den vergangenen Tagen aufgetauchte Ungereimtheiten." Was diese neuen Vorwürfe sind, wollte Paech nicht sagen. Erst müsse Hildebrandt gehört werden.

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Hildebrandt auch nicht erst am Freitag zurückgetreten, als sein Anwalt Ulrich Koehler eine entsprechende Mitteilung herausgab. Er habe schon am vorigen Mittwoch beim SCM-Vorstand gekündigt, sagte SCM-Präsident Rolf Oesterhoff der MZ. Die Ermittlungen gegen Hildebrandt wurden aber erst am Donnerstag öffentlich bekannt. Und in der Mitteilung des Anwalts war nur der öffentliche Druck als Rücktrittsgrund genannt. Der Rückzug sei ausdrücklich kein Schuldanerkenntnis, hieß es. Was nun am Mittwoch Grund für die Kündigung war, sagten weder Präsident Oesterhoff noch Anwalt Koehler. "Es wurde Stillschweigen vereinbart", so Oesterhoff. "An dem Punkt schweigt der Anwalt", sagte Koehler.

Montag will auch der Vorstand der Handball-Bundesliga über ihren Vorsitzenden Hildebrandt beraten. "Wir wollen keine Vorverurteilung", betonte Geschäftsführer Frank Bohmann. Aber die Ermittlungen gegen den Ligachef "lassen uns natürlich nicht kalt". Mit Hildebrandt würden derzeit die Optionen beraten. "Entweder halten wir vorbehaltlos an ihm fest oder er lässt sein Amt ruhen oder tritt zurück - alles ist möglich."