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Drama im Zoo Leipzig Zoo Leipzig: Zwei Löwen ausgebrochen - Ein Tier musste am Mittag abschossen werden

Von Birgit Zimmermann 29.09.2016, 14:23

Leipzig - Als der Leipziger Zoo-Direktor Jörg Junhold am Donnerstagmittag Auskünfte zum Ausbruch zweier Löwen geben will, scheint die Situation unter Kontrolle. Ein Tier sei mit einem Zaun ins Gehege zurückgedrängt worden, beim zweiten sei eine Narkose gesetzt worden.

Doch dann wird Junhold aus dem Raum gerufen. Als er kurz darauf zurückkehrt, ist er sichtlich betroffen. Der zweite Löwe sei erschossen worden. „Das ist ein sehr, sehr trauriger Ausgang, den ich so nicht erhofft habe.“

Löwen aus Freigehege im Zoo Leipzig ausgebrochen

Majo und Motshegetsi waren am Donnerstagmorgen aus ihrem Freigehege im Zoo Leipzig ausgebrochen. Wie die beiden anderthalbjährigen Etoscha-Löwen das geschafft haben, sei noch unklar, sagt Junhold.

„Das hat uns alle überrascht. Die Löwen-Savanne ist erprobt. Sie ist seit 15 Jahren in Betrieb. Natürlich gehen wir davon aus, dass sie sicher ist.“ Der Zoo bleibt danach zunächst geschlossen, ein Notfallplan wird in Gang gesetzt.

Keine Gefahr für Besucher im Zoo Leipzig

Für Besucher habe keinerlei Gefahr bestanden, betont Junhold. Die Löwen entkamen gegen 8.40 Uhr aus der Anlage - also noch vor der Öffnung des Zoos. Auch Pfleger und Zoo-Mitarbeiter seien nicht gefährdet gewesen. Majo und Motshegetsi hätten sich verängstigt in ein Gebüsch unweit der Löwen-Savanne zurückgezogen und seien mit Zäunen und Fahrzeugen eingekesselt worden.

Welcher der Löwen erschossen wurde, kann der Zoo-Direktor zunächst nicht sagen. Und auch nicht, warum die Situation schließlich doch eskalierte. Der Löwe sollte mit einem Narkosegewehr betäubt werden. Doch dann sei wohl Unruhe entstanden und es sei die Entscheidung getroffen worden, das Tier zu töten. „In dem Fall geht die menschliche Sicherheit vor“, sagt Junhold.

Kein Raubtierausbruch im Zoo Leipzig in den vergangenen Jahren

Im Zoo Leipzig habe es in den vergangenen Jahren keinen Raubtierausbruch gegeben. In Baruth südlich von Berlin entkamen im Juli zwei Löwen aus ihrem Gehege. Als Grund nannte die Tierparkleitung „menschliches Versagen“. Die Löwen wurden von einem Außenzaun gestoppt. Eine Tierärztin betäubte ein Tier, das zweite kehrte freiwillig in seine Anlage zurück.

Majo und Motshegetsi lebten erst seit August in Leipzig. Die beiden afrikanischen Löwen - die Bezeichnung Etoscha leitet sich von einer Region in Namibia ab - waren aus Basel gekommen. Mit ihnen wollte der Zoo Leipzig eine neue Zucht beginnen. Wie es mit den Plänen nun weitergeht, ist offen. Direktor Junhold kündigte zunächst an, dass die Sicherheitsstandards an der Löwen-Savanne überprüft werden. (dpa)

Nach dem Ausbruch zweier Etoscha-Löwen im Zoo Leipzig wurde einer der beiden erschossen. An einem Absperrzaun vor dem Gehege der Etoscha-Löwen werden die Besucher um Verständnis gebeten.
Nach dem Ausbruch zweier Etoscha-Löwen im Zoo Leipzig wurde einer der beiden erschossen. An einem Absperrzaun vor dem Gehege der Etoscha-Löwen werden die Besucher um Verständnis gebeten.
dpa-Zentralbild
Die Löwen-Männchen Motshegetsi (l.) und Majo schauen aus einem Gebüsch im Zoo Leipzig.
Die Löwen-Männchen Motshegetsi (l.) und Majo schauen aus einem Gebüsch im Zoo Leipzig.
dpa-Zentralbild
Die Eingangsschleuse zum Zoo Leipzig ist am 29.09.2016 menschenleer.
Die Eingangsschleuse zum Zoo Leipzig ist am 29.09.2016 menschenleer.
dpa-Zentralbild