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Zerstückelte Leichen Zerstückelte Leichen: Tunesier gesteht: Ehepaar getötet und in See versenkt

08.05.2017, 09:38
Justizbeamte führen den Angeklagten Faouzi A. (M) aus einem Saal des Landgerichts.
Justizbeamte führen den Angeklagten Faouzi A. (M) aus einem Saal des Landgerichts. dpa-Zentralbild

Leipzig - Im Prozess um zerstückelte Leichen in einem Leipziger Baggersee hat der Angeklagte gestanden, ein Ehepaar getötet und in dem See versenkt zu haben. Vorausgegangen sei im vergangenen Sommer ein heftiger Streit um Geld in der Wohnung des 32 und 37 Jahre alten Paares, heißt es in einer Erklärung des 37-Jährigen, die sein Verteidiger am Montag vor dem Landgericht Leipzig verlas.

Demnach schlug der Angeklagte zuerst mit einem Hammer auf seine Opfer ein, dann stach er mit einem Messer zu. Zuvor habe er zehn Flaschen Bier und eine halbe Flasche Wodka getrunken sowie fünf Joints geraucht. Zunächst habe er die Leichen in der Wohnung liegen lassen, dann sei ihm am folgenden Tag die Idee gekommen, sie in einem See zu versenken.

Zerstückelte Leichen in Leipziger Baggersee: Der Tat ging Streit um Geld voraus

Zu diesem Zweck zerstückelte er sie laut Erklärung, steckte die Teile in Säcke und transportierte sie in Reisekoffern zu dem Gewässer. Die Koffer habe er später mitsamt Hammer, Messer und seinen Schuhen in einem Gebüsch entsorgt. Nach seiner Verhaftung habe er die Polizei zu der Stelle geführt.

Der Mann ist wegen Mordes, Raubes und Störung der Totenruhe angeklagt

Der Mann stammt wie seine Opfer aus Tunesien. Die drei kannten sich, der mutmaßlich Täter wohnte teilweise bei dem Paar. Bei dem Streit sei es um noch ausstehenden Lohn für Arbeiten auf einer Baustelle gegangen, hieß es in der Erklärung. Außerdem habe ihn das 37 Jahre alte spätere Opfer immer öfter beleidigt und beschimpft. Der Mann ist wegen Mordes, Raubes und Störung der Totenruhe angeklagt. Er soll das Paar aus Habgier umgebracht haben. Der Erklärung zufolge entwendete er keine wertvollen Gegenstände aus der Wohnung.

In dem Prozess sind Verhandlungstage bis Mitte Juli angesetzt. Laut Staatsanwaltschaft leidet der Angeklagte unter anderem an einer Persönlichkeitsstörung und einer posttraumatischen Belastungsstörung. Möglicherweise ist er deshalb nur vermindert schuldfähig. (dpa)