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Filiale in Leipzig schließt für zwei Tage Mere-Filiale in Leipzig schließt für zwei Tage: Russischer Discounter ist ausverkauft

Von Steffen Höhne 05.02.2019, 04:52
In der vergangenen Woche war der Laden noch rappelvoll.
In der vergangenen Woche war der Laden noch rappelvoll. Andreas Stedtler

Leipzig - Schnäppchenjäger in Leipzig müssen sich gedulden: Nicht einmal eine Woche nach dem Start muss der russische Discounter Mere seine erste deutsche Filiale in Leipzig wegen Lieferengpässen vorübergehend schließen. „Wir haben den Ansturm in den ersten Tagen so nicht erwartet“, sagt eine Firmensprecherin am Montag der MZ. Zahlreiche Produkte seien bereits ausverkauft. Waren seien zwar nachgeordert worden, doch müssten sich die Lieferanten erst auf die neue Situation einstellen. Daher bleibe die Filiale Montag und Dienstag geschlossen.

Discounter Mere: Viele Produkte aus Osteuropa

Zur Eröffnung am vergangenen Dienstag gab es einen regelrechten Kundenansturm. Hunderte Kunden waren bereits in den Morgenstunden gekommen. Der Markt wirbt mit dem Slogan „jedem Tag nur Tiefstpreise“.

Die Inneneinrichtung ist spärlich. Die Lebensmittel stehen in einfachen Metall-Regalen oder auf Holzpaletten, daneben gibt es auch Textilien, Haushaltswaren und Drogerie-Artikel. Auffällig ist, dass viele lang haltbare Lebensmittel von Herstellern aus Osteuropa stammen. Selbst die Milch wird von einem Produzenten aus Tschechien geliefert. Möglicherweise bereiten nun die langen Lieferwege Schwierigkeiten. Doch die Sprecherin weist das zurück: „Die Probleme haben nichts mit ausländischen Lieferanten zu tun.“

Lebensmittel-Fachleute waren allerdings schon vor der Eröffnung skeptisch, ob das Konzept aufgeht. Handelsexperte Gert Hessert von der Universität Leipzig sagte der MZ: „Allein um die Logistik-Kosten zu schultern, sind mindestens 100 wahrscheinlich aber 200 bis 300 Filialen notwendig.“ Die Logistik ist nun offenbar auch die Achillesferse von Mere.

Auch die ersten Verkaufstage verliefen nicht reibungslos. So bereiteten die Kassensystem Schwierigkeiten, weil sie offenbar nicht richtig programmiert waren. So wurden bei manchen Wurstwaren nur die Kilopreise vom System erkannt. „Diese Anlaufprobleme haben wir behoben“, so die Firmensprecherin.

Unternehmen plant auch Mere-Filialen in Sachsen-Anhalt

Der Mutterkonzern Torgservis betreibt nach eigenen Angaben rund 800 Discounter in Osteuropa - Schwerpunkt sind ländliche Gebiete in Russland. Laut Medienberichten sind angekündigte Expansionen in Polen und Bulgarien bisher nicht voran gekommen. In Deutschland wurde die Tochtergesellschaft TS-Markt in Berlin gegründet, die die Mere-Märkte führt. Das Unternehmen plant, hierzulande schrittweise etwa 100 Märkte zu eröffnen. Schwerpunkt soll zunächst Ostdeutschland sein. Auch in Sachsen-Anhalt sollen den Angaben zufolge Filialen eröffnen. (mz)