Fast 300 Prozent mehr Anzeigen Fast 300 Prozent mehr Anzeigen: Zahl der Sexualstraftaten in Leipzig steigt stark an
Leipzig - Es sind besorgniserregende Zahlen: Wie die „Bild“ berichtet, sind in Leipzig im Jahr 2017 die Anzeigen von versuchter sowie vollendeter Vergewaltigung und besonders schwerer sexueller Nötigung um 296 Prozent gestiegen. Waren es 2016 nur 29 angezeigte Fälle, stieg die Zahl 2017 auf 115. Die Anzeigen haben sich also fast vervierfacht.
Wie Polizeisprecher Uwe Voigt erklärt, ist die enorme Zunahme der Fälle auf eine Gesetzesänderung zurückzuführen. Seit November 2016 gilt das verschäfte Sexualstrafrecht, mit dem Grundsatz „Nein heißt Nein“.
Seitdem ist es nicht mehr nur strafbar, wenn Sex mit Gewalt oder Gewaltandrohung erzwungen wird, sondern auch, wenn sich der Täter über den Willen des Opfers hinwegsetzt.
„Die Kampagnen ,Nein-heißt-Nein' und ,Me Too' haben bewirt, dass viele Frauen in die Offensive gegangen sind und den Mut aufbrachten, Anzeige zu erstatten", wird Polizeisprecher Voigt in der „Bild“ zititert.
Der Großteil der Sexualstraftaten spiele sich zudem nicht im häuslichen oder familiären Umfeld, sondern im öffentlichen Raum ab.
Zahl der Straftaten in Leipzig nimmt ab
Insgesamt hat die Zahl der Straftaten in Leipzig aber abgenommen. 2016 registrierte die Polizei noch 117.780 Fälle, 2017 dagegen nur noch 105.907. (mz)