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Jens Sembdner Die Prinzen: Sänger Jens Sembdner offenbart Suizid-Drama um seine Frau

18.11.2016, 12:55
Die Leipziger Musiker Die Prinzen gehört zu den erfolgreichesten Bands Deutschlands. Nun offenbarte Jens Sembdner (Mitte) in seiner Autobiografie Tragisches.
Die Leipziger Musiker Die Prinzen gehört zu den erfolgreichesten Bands Deutschlands. Nun offenbarte Jens Sembdner (Mitte) in seiner Autobiografie Tragisches. dpa-Zentralbild

Leipzig - Mehr als nur der „Mann im Mond“ und „Küssen verboten“: Ganz Deutschland kennt die Leipziger Band Die Prinzen. Ihre Hits wurden millionenfach verkauft und machten die einstigen Chorknaben zu umjubelten Stars. Doch in ihren Privatleben war längst nicht alles so schillernd wie auf der Bühne. 

Nun hat der Prinzen-Sänger Jens Sembdner seine Autobiografie „Von unten betrachtet geht es nur nach oben. Mein Weg zurück ins Leben“ geschrieben und damit seine private Hölle offenbart: Der Musiker verlor vor 15 Jahren, in der Nacht zum 18. Novemer 2001, seine Ehefrau durch eine Selbsttötung.

Die Prinzen aktuell: Sänger Jens Sembdner Autobiografie: Der Suizid seiner Frau zerstörte ihn und seine Familie

Zunächst lief bei Jens Sembdner alles nach Plan. Große Liebe, Heirat im Urlaub in Kanada. Sembdner wurde mit den Prinzen immer erfolgreicher, war immer seltener zu Hause. Nach eigener Aussage sei er fast 300 Tage im Jahr unterwegs gewesen. Ein normales Eheleben war so nicht möglich.

Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbsttötungen bzw. versuchte Selbsttötungen zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund ist die hohe Nachahmerquote.

Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus scheinbar aussichtslosen Situationen aufzeigen konnten.

Die „Leipziger Volksszeitung“ zitiert Jens Sembdner so:  „Ich schwebte auf einer Pop-Wolke und sie sprach über Familie. Man konnte regelrecht zugucken, wie meine Frau den Glauben, die Lust und die Kraft verlor.“ Sembdner versuchte eine Wende, adoptierte zusammen mit seiner Frau zwei Kinder, einen Jungen, Dominik, und ein Mädchen, Emmy.

Frau von Prinzen-Sänger Jens Sembdner starb an Tabletten-Überdosis

Dann der Schock im November 2001. Jens Sembdner kam am 18. November von einer Geburtstagsfeier und fand seine Frau Silvia leblos im Schlafzimmer. Sie hatte sich mit  einer Überdosis Aspirin-Tabletten vergiftet.

Sembdner rief den Notarzt, ab da sei vieles schief gegangen: Der Zustand seiner Frau wurde falsch eingeschätzt, sei nicht lebensbedrohlich. Zwei angefahrene  Intensivstationen seien überfüllt gewesen. Jens Sembdner ist sicher: „Der Tod meiner Frau wäre höchstwahrscheinlich zu verhindern gewesen.“ Silvia starb im Alter von 34 Jahren.

Nach dem Tod seiner Frau verlor Jens Sembdner regelrecht den Boden unter den Füßen. Die Familie zerbrach. Die adoptierte Tochter lebt in einer anderen Familie, auch der Sohn ist nicht mehr bei Jens Sembdner. Durch den Glauben zu Gott habe er sich Stück für Stück ins Leben zurückgekämpft. (mz/ibo)