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Laurenz Meyer zum Redaktionsbesuch Laurenz Meyer zum Redaktionsbesuch: «Wir brauchen bei uns einen Big Bang»

Von Jörg Telemann 19.05.2004, 19:21

Halle/MZ. - Zum Kraftakt zählt der Generalsekretär, "dass alle Weichen binnen des ersten Jahres in Richtung Wachstum gestellt werden, und alles, was dem nicht dient, unterlassen wird." Für wachstumsdienlich hält Meyer, den Kündigungsschutz bei Neueinstellungen zu lockern oder zeitweise auszusetzen und betriebliche Bündnisse für Arbeit mit Abweichungen von Tarifverträgen (zum Beispiel längere Arbeitszeiten und niedrigerem Lohn) zu ermöglichen. Zwar erwartet Meyer nicht, dass "Big Bang" der Union in der ersten Zeit viel Sympathie einbringt. "Viele werden das mit Skepsis sehen." Doch wenn die Maßnahmen griffen, habe die Union gute Chancen auf eine Wiederwahl.

Dass Deutschland eine internationale Konjunkturbelebung retten kann, glaubt Meyer übrigens nicht. Die USA kurbelten ihre Wirtschaft derzeit mit Milliarden an, aber nur "auf Pump", merkt er dazu kritisch an. Sehr nachdenklich wird der CDU-General im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg und den Gefangenen-Misshandlungen durch US-Soldaten. "Das zeigt, dass wir bei der Diskussion um die Wehrpflicht sehr vorsichtig sein sollten. In unserer Wehrpflichtarmee könne so etwas nicht passieren, ist Meyer überzeugt.

Optimistisch sieht Meyer der Bundespräsidentenwahl am 23. Mai entgegen. Dass Unionskandidat Horst Köhler das Rennen machen wird, bezweifelt Meyer nicht.