West-Nil-Virus rund um Wittenberg West-Nil-Virus rund um Wittenberg: Betroffene Frau soll sich im Kreis infiziert haben

Wittenberg - Der Frau in Wittenberg, bei der eine West-Nil-Virus-Infektion nachgewiesen werden konnte, gehe es gut, sie sei zu Hause. Dies erklärte am Freitag auf eine Anfrage der MZ die stellvertretende Amtsärztin beim Landkreis Wittenberg, Susanne Göbel. Den Angaben zufolge war der Befund über die Infektion am Donnerstag vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin eingetroffen.
Unspezifische Symptome
Vorausgegangen war ein Besuch der Betroffenen beim Hausarzt wegen unspezifischer Symptome, Fieber und Hautausschlag, so Göbel. Auch ein kurzer Krankenhausaufenthalt folgte. Bei einer weiteren Konsultation des Hausarztes hatte dieser dann offenbar hinsichtlich des Labors die richtige Idee und „gezielt gesucht“. Laut Göbel verläuft eine Infektion mit dem Virus nicht immer schwer. Komplikationen treten vor allem bei aus anderen Gründen geschwächten Menschen auf.
Was die Erkrankungsrate betrifft, so hatte bereits im Sommer dieses Jahres Wittenbergs Amtsarzt Michael Hable wegen des Prozentsatzes symptomloser Erkrankungen eine hohe Dunkelziffer vermutet. Damals drängte das Thema in die Öffentlichkeit, weil im Wittenberger Tierpark eine Schnee-Eule an einer West-Nil-Virus-Infektion gestorben war.
Mücken als Überträger
Der deutschlandweit erste Fall einer West-Nil-Infektion eines Menschen war im September bekannt geworden. Dabei hatte es sich um einen Betroffenen in Sachsen gehandelt. West-Nil-Viren stammen ursprünglich aus Afrika. Die Erreger werden von Stechmücken übertragen, etwa der Asiatischen Tigermücke. Weil bei der Frau in Wittenberg keine „Reise-Anamnese“ (Göbel) vorhanden sei, habe sich die Patientin im Kreis infiziert.
Demnach ist der Erreger also immer weiter nördlich anzutreffen. Die Möglichkeiten der Vorsorge scheinen hingegen überschaubar. Hautschutz wird ebenso angeraten wie geeignete Vorkehrungen in Wohnungen (Fensterschutz). Neben der Frau aus Sachsen-Anhalt war laut einem Agenturbericht noch eine weitere Betroffene in Berlin registriert worden.
(mz)