Welterbezentrum in Wörlitz Welterbezentrum in Wörlitz: 27.000 Euro Zuschuss für Planung

Wörlitz - Die Stadt Oranienbaum-Wörlitz hat einen Zuwendungsbescheid erhalten, mit dem die Planungen für das in Wörlitz vorgesehene Welterbezentrum gefördert werden. Die bewilligte Summe beläuft sich auf 27.000 Euro.
Bauamtsleiter Ronald Seebert informierte im Oranienbaum-Wörlitzer Stadtrat, dass die Ausschreibung läuft. Interessierte Büros, die eine Konzeption zur Errichtung und zum Betrieb des Zentrums erarbeiten wollen, können bis zum 17. April ihre Angebote abgeben.
Gefordert werden zum Beispiel ein Entwurf der Organisationsstruktur und eine Definition der Aufgaben der Betriebsgesellschaft. Die Kommune hatte unter Beteiligung der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz die Zuwendung beantragt. Vorrangigste Aufgabe des Welterbezentrums wird sein, das Unesco-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz und die Welterbe-Region Luther - Bauhaus - Gartenreich zu präsentieren und das Informationsangebot für Besucher zu optimieren.
Das Gelbe Haus wurde in Wörlitz vor 1700 als Jagdhof der Dessauer Fürsten errichtet. Um 1760 erfolgte ein Umbau. Während des Schlossneubaus diente es dem Gartenreich-Gründer Fürst Franz von Anhalt-Dessau als Wohnort. Von 1778 bis 1785 war es Heimstätte des ersten deutschen Lehrerseminars.
Das Stallgebäude ist um 1790 nach Entwürfen von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff entstanden. Bis 1906 war es Sitz der Oberförsterei. Danach wurde es als Wohn- und Wirtschaftsgebäude genutzt.
Den Zuschlag als Standort hatte das „Gelbe Haus“ erhalten. Stiftungsdirektorin Brigitte Mang nannte diese Entscheidung während einer Veranstaltung im historischen Gasthaus „Zum Eichenkranz“ ein gutes Zeichen für ein stärkeres Marketing.
Das Zentrum untermauert einen wesentlichen Schwerpunkt des im Dezember 2018 erstellten Masterplans der Kulturstiftung. Er sieht die nachhaltige Aufwertung des Kernbereichs der Wörlitzer Anlagen vor. Dieses Ziel soll außerdem durch die Schaffung eines Ausstellungszentrums im Haus der Fürstin und durch eine Wiedereröffnung des neugotischen Marstalls als restauriertes Schauobjekt erreicht werden.
Die besondere Eignung des Gelben Hauses hatte sich im Ergebnis einer Machbarkeitsstudie herausgestellt. Wie der Marstall ist aber auch dieses Bauwerk stark sanierungsbedürftig. Für beide Gebäude steht gegenwärtig ein Kostenvolumen im Raum, das sich auf ungefähr 12,6 Millionen Euro beläuft.
(mz)