Unternehmen in Prettin Unternehmen in Prettin: Kreativ mit Stemmeisen für Landesgartenschau

Prettin - Dass die Firma Naturstein Rehain aus Prettin gute Arbeit leistet, ist in der Region hinlänglich bekannt. Von den Fähigkeiten der Firma können sich Kunden und Interessenten jedoch bald auch überregional überzeugen. Die Chance dazu bietet dem Betrieb die Landesgartenschau 2018 in Burg.
Auf eine Ausschreibung der Organisatoren der Landesgartenschau Sachsen-Anhalt 2018 in Burg hin bewarb sich die Firma Naturstein Rehain mit vier Modellen für Grabsteine. Sie sollen in die Gesamtkomposition der Schau einfließen und zum Ausstellungsteil der Friedhofsgestaltung gehören. Vier Modelle, jeweils zwei für ein Einzel- und ein Urnengrab, reichte Geschäftsführer und Steinmetzmeister Marco Prilla-Rehain der zuständigen Kommission ein.
In der Hoffnung, dass eine seiner Arbeiten berücksichtigt werde. Dass letztlich alle vier Vorschläge auf ein positives Echo stießen, freut den Prettiner zwar, beschert ihm jetzt aber eine Menge zusätzlicher Arbeit, wie er gesteht.
Seither verbringt der 39-Jährige viele Stunden in seiner Steinmetzwerkstatt damit, die Steine entsprechend den eigenen Entwürfen anzufertigen. „Für jedes Modell verwende ich anderes Material“, erläutert er. So entschied er sich etwa für den Kehlheimer Muschelkalk, der unter anderem in Bayern abgebaut wird, für Hessisch Neugrün, Kohlplatter Muschelkalk sowie Trabattin.
Die Landesgartenschau Sachsen-Anhalt findet vom 21. April bis zum 7. Oktober 2018 in Burg statt. Sie erstreckt sich über ein Terrain von 16,5 Hektar und reicht vom Goethepark bis zum Bismarckturm der Stadt. Die Kosten für die Durchführung belaufen sich auf 6,5 Millionen Euro. Erklärte Ziele sind unter anderem die Neuentwicklung von Goethepark, Weinberg, Ihlegärten und Flickschupark, die Entwicklung von Brachflächen und industriellen Folgelandschaften, Renaturierung, Naturschutz und Gartendenkmalpflege, langfristig eine verbesserte städtische Infrastruktur sowie die Verbesserung der Werbewirksamkeit und Imageprofilierung der Stadt.
Jedes Material verlangt von ihm bei der Bearbeitung eine eigene Herangehensweise. Was alle vier hingegen eint, ist die individuelle Umsetzung. Schon lange bevor er zu Hammer und Meißel griff, hatte sich Prilla-Rehain Gedanken darüber gemacht, wie die Steine aussehen sollen. Immer wieder nahm er Papier und Bleistift zur Hand, fertigte Skizzen und Zeichnungen an, bis er das gewünschte Ziel vor den Augen sah.
Den Abschluss der Vorbereitungen bildeten kleine Modelle im Maßstab von 1:10, die dem Endergebnis der Originale schon deutlich nah kommen.
Grob überschlagen rechnet der Prettiner mit einer Gesamtarbeitszeit von etwa 65 Stunden, die er in das Projekt investiert. „Ein hoher Aufwand, aber letztlich auch eine gute Werbung für unser Unternehmen“, fasst er die Aufwand-Nutzen-Rechnung zusammen.
Da der 1990 von Gudrun und Bernd Rehain gegründete Betrieb sich das erste Mal an einem solchen Vorhaben beteiligt, möchte Prilla-Rehain die Sache natürlich besonders gut machen. Wenngleich das Unternehmen ohnehin für seine saubere, kreative und innovative Arbeit bekannt ist. Kunden der Firma schätzen die Arbeit der insgesamt sechs Beschäftigten jedoch nicht nur bei der Grabgestaltung, sondern schenken ihr neben anderem auch bei Treppensanierungen oder dem Herstellen von Trockenmauern das Vertrauen.
Letzteres ist dem heutigen Geschäftsführer des Betriebes ein besonders Anliegen. Als ausgebildeter Restaurator reiste er extra in die Schweiz und belegte dort spezielle Kurse darüber, wie beim Aufbau einer Trockenmauer zu agieren ist.
Dass er seiner Kreativität freien Lauf lassen kann, gefällt Marco Prilla-Rehain am eigenen Job besonders gut. Mit entsprechender Freude geht er die Herstellung der vier Steine an. Sobald diese fertig sind, werden sie durch den Betrieb nach Burg gebracht und aufgebaut.
„Für die Bepflanzung um die Steine herum sind dann die mitwirkenden Friedhofsgärtner zuständig“, ergänzt Ehefrau Nadine Rehain. Gut möglich, dass sich in Folge der Landesgartenschau die Zahl der Aufträge der Prettiner Firma noch mehr erhöhen wird. Ihrem guten Namen und dem der Region macht sie allerdings jetzt schon Ehre. (mz)
