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TuS 1947 Radis TuS 1947 Radis: Handball-Trainer freut sich auf brisantes Familienduell

Von Thomas Tominski 04.02.2017, 06:00
Die Oberliga-Handballer von TuS 1947 Radis, hier Max Ziemann am Ball, wollen am Sonnabend Spitzenreiter Bad Blankenburg Paroli bieten.
Die Oberliga-Handballer von TuS 1947 Radis, hier Max Ziemann am Ball, wollen am Sonnabend Spitzenreiter Bad Blankenburg Paroli bieten. Thomas Klitzsch

Radis - Patrick Heddrich spürt, dass es bis zum „Showdown“ noch wenige Stunden sind. „Zunächst sind es nur Frotzeleien. Jetzt hat der Ton an Schärfe zugenommen“, verrät der Trainer des Handball-Oberligisten TuS 1947 Radis, der vor dem Spiel gegen Spitzenreiter HSV Bad Blankenburg von „einem brisanten Familienduell“ spricht.

Der Teilnehmer am anderen Ende der Telefonleitung ist sein Cousin Marcel Werner, der das Trikot des HSV trägt. „Er spielt auch auf der Linksaußenposition“, so Heddrich weiter, der in Sachen Torerfolge nicht den Kürzeren ziehen will. Der Masterplan des 34-Jährigen ist ganz einfach. Zusammen mit der Mannschaft möchte er dem bisher ungeschlagenen Drittliga-Absteiger (30:0 Punkte) die erste Saisonniederlage zufügen und seinem Cousin die Show stehlen.

Absteiger HSV Bad Blankenburg steht mit 30:0 Punkten unangefochten an der Tabellenspitze der Mitteldeutschen Oberliga und ist klarer Meisterschaftsfavorit. Auf den weiteren Plätzen folgen die HG 85 Köthen (21:9), HC Burgenland (21:11) und TuS Radis (19:13).

Am 11. Februar müssen die Schützlinge von Trainer Patrick Heddrich bei der HSG Freiberg Farbe bekennen. Der Anwurf erfolgt um 20 Uhr. In der ersten Begegnung setzten sich die Radiser 30:26 durch. Die HSG ist 13. des Klassements mit 12:20 Punkten.

Zwei Wochen später gehen die TuS-Handballer erneut auf Reisen. Der Gegner sind die „Alligators“ aus Aschersleben, die auf dem neunten Rag stehen (14:16). In der Hinrunde hatten die Radiser nach spannendem Spiel knapp 33:31 die Nase vorn. (mz/tt)

Nach dem Abpfiff - die Partie wird am Sonnabend um 18 Uhr in der Sporthalle Lindenallee von Gräfenhainichen angepfiffen - ist der Konkurrenzkampf beendet. Neben Werner bleiben einige Handaller aus Bad Blankenburg über Nacht in Dessau und sehen sich am Sonntag das Bundesliga-Match des Dessau-Roßlauer HV gegen TuS Ferndorf in der Anhalt-Arena an. „Am Abend zischen wir zusammen auch ein Bierchen“, so Heddrich.

Mit dem Start in die Rückrunde ist der Radiser Spielertrainer mehr als zufrieden. Zwei Spiele, vier Zähler - mehr geht nicht! „Die Körpersprache ist gut, unser Tempospiel verbesserungswürdig“, sagt er und fügt an, dass es nicht leicht wird, Bad Blankenburg zu schlagen.

Heddrich hat sich verschiedene Videoaufzeichnungen angesehen und vor allem die Stärken des Kontrahenten studiert. Der Primus mit der weißen Weste verfüge über eine gute Abwehr, treffsichere Rückraumakteure und mache beim Konterspiel kaum Fehler. Der HSV hat selten haushoch gewonnen, doch wer an der Spitze steht, hat Fortuna auf seiner Seite.

Auf der Internet-Seite des HSV wird das Duell gegen TuS Radis als „Top-Spiel“ bezeichnet. Bis auf Grubenlampe Zwickau sei es keinem Team gelungen, den Tabellenvierten vor heimischem Publikum zu schlagen. Trotz des 27:19-Hinspielerfolgs sieht sich der HSV nicht in der Favoritenrolle. Trainer Jörn Schläger hat seine Schützlinge optimal auf die Partie vorbereitet und geht davon aus, dass sein Team eine ganz harte Nuss knacken muss.

Unterstützung erhofft er sich von den mitgereisten Fans, die dringend als achter Mann gebraucht werden. In der Vorwoche ging der Primus gegen die „Alligators“ aus Aschersleben lediglich als knapper 22:21-Gewinner vom Parkett. Paul Weyhrauch, der insgesamt zehn Treffer erzielte, versenkte kurz vor dem Abpfiff einen Siebenmeter. Marcel Werner trug mit zwei Toren ebenfalls seinen Anteil zum Heimsieg bei.

Heddrich weiß, dass der Meisterschaftsfavorit verwundbar ist. An welchen Stellen er den Hebel ansetzen wird, will er nicht verraten. Carlo Wittig hat seine Schulteroperation gut überstanden, fällt aber für den Rest der Saison aus. Alle anderen TuS-Akteure sind fit. (mz)