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Tourismus in Coswig Tourismus in Coswig: Historischen Platz am Olympiasee aufgemöbelt

Von Andreas Hübner 11.04.2018, 10:50
Das Herzstück der Anlage ist der idyllische See.
Das Herzstück der Anlage ist der idyllische See. Andreas Hübner

Coswig - Auf dem Campingplatz am Olympiasee bei Coswig hat sich in den vergangenen Wochen einiges getan. Seit Anfang des Jahres führt hier ein neuer Pächter das Kommando. Gleich am Eingang des etwa drei Hektar großen Areals ist es sofort zu erkennen. Die in den vergangenen Jahren immer mehr verfallenen Holzhütten direkt hinter der Einfahrtsschranke sind innen wie außen komplett renoviert und können seit einigen Wochen wieder richtig genutzt werden.

„Wir haben uns ganz bewusst gegen einen Neubau dieser Hütten entschieden“, erklärt Lars Dähne, „wir wollten den Charakter der Anlage nicht verändern. Schließlich ist es nun mal ein historischer Wald-Campingplatz und das schon seit 1960.“

Der gebürtige Wittenberger ist Geschäftsführer der „Mittelelbe Tourismus GmbH“ (MTG), die nun als neuer Pächter fungiert und deren Mitarbeiter im Moment im Begriff sind, das kleine Naherholungsidyll in neuem aber auch historischem Gewand erblühen zu lassen.

„Bisher war der Zeltplatz hier wohl eher als kleiner verschlafener Dauercampingplatz bekannt.“ Das soll sich ändern. Freilich gibt es nach wie vor etwa 20 Plätze, die von ständigen Campingfreunden genutzt werden. „Dazu kommen dann aber noch 30 weitere Stellplätze“, so Dähne, der sich darüber freut, dass bereits zu Ostern die meisten Plätze besetzt waren und die Campingarea am vergangenen Wochenende bereits komplett ausgebucht war.

Normalerweise gibt es am Olympiasee Platz für bis zu 100 Wohnwagen und Zeltplätze. „Dafür reichen unsere Sanitäranlagen aber leider nicht aus, deswegen ist das im Moment auf 50 begrenzt.“

Das liegt allerdings vielmehr an der Quantität als an der Qualität der vorhandenen Toiletten- und Waschanlagen. Diese sind nämlich auf dem neuesten Stand und gerade einmal zwei Jahre alt. Abhängig von der mittel- bis langfristigen Entwicklung der Anlage, wird die MTG an dieser Stelle sicher auch noch einmal investieren. Dies macht umso mehr Sinn, da die vorhandene Kläranlage und auch die Frischwasserversorgung längst für alle 100 Stellplätze ausgelegt sind.

Gemeinsam mit dem Grundstücksbesitzer, der Unternehmensgruppe Stackelitz, wurde bisher insbesondere am Herzstück des Campingplatzes gearbeitet. „Der See ist natürlich das Prunkstück unseres Zeltplatzes“, so Dähne. „Ursprünglich war das mal eine Tongrube“, weiß er. Aus dieser Zeit befanden sich an der Badestelle nach wie vor etliche äußerst störende Betonbauteile, die im ersten Quartal dieses Jahres entfernt worden sind.

„Wir haben 60 Tonnen Sand am Strand aufgeschüttet“, erzählt der 35-Jährige. Darüber hinaus wurden eine große Hecke angepflanzt und neue Sitzmöglichkeiten installiert.

Am Olympiasee aber kommen nicht nur die „Wasserraten“ unter den Campingfreunden auf ihre Kosten, denn der etwa einen Hektar große See lädt auch zum Angeln ein. „Da sind Karpfen drinnen und auch Aale“, sagt Dähne, „und zwar reichlich.“

Die MTG hat ihren eigenen, bisher in Roßlau gelegenen Fahrradverleih mit an den Olympiasee gebracht. Mit 50 Fahrrädern und vier E-Bikes präsentiert sich den Gästen ein stolzer Fuhrpark. Außerdem ist es geplant, den See mit ein paar Tret- und Ruderbooten erkundbar zu machen.

Momentan vervollständigen drei vorhandene komplett ausgerüstete Mietwohnwagen das Angebot. „Wir nennen das Caravan-Hotel, denn wir wollen in denen auch tatsächlich Hotelcharakter erlangen.“ Dies wird sich insbesondere in der Ausstattung widerspiegeln, denn die Gäste sollen kaum noch etwas mitbringen müssen.

An Ideen, Plänen und Elan fehlt es Lars Dähne und seinen Mitarbeitern nicht. Dabei kann er einen gewissen Stolz auf das in kurzer Zeit bereits Geschaffene kaum leugnen. Insbesondere auch, dass die eingangs erwähnten Holzhütten wieder in Benutzung sind.

Während eine von den Campern als Gemeinschafts- beziehungsweise Klubraum gemietet werden kann, fungiert die andere als Rezeption und Kiosk. „Dort gibt es alles was man auf einem Zeltplatz gebrauchen kann.“

(mz)