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Corona-Pandemie Student leitet ein Corona-Testzentrum in Coswig

Martin Steinbiß engagiert sich aktiv für die Eröffnung von Corona-Testzentren in Coswig. Was der Gedanke dahinter ist.

Von Andreas Hübner 14.12.2021, 18:00
Martin Steinbiß öffnet das Testzentrum im Coswiger Klosterhof.
Martin Steinbiß öffnet das Testzentrum im Coswiger Klosterhof. Foto: Thomas Klitzsch

Coswig/MZ - Seit Montag ist es wieder geöffnet: das Corona-Testzentrum im Coswiger Klosterhof. „Wir haben schon in der ersten Stunde knapp 100 Tests durchgeführt“, berichtet Martin Steinbiß während der offiziellen Eröffnung. Steinbiß, der als Leiter beider Testzentren - schon zu Beginn der vorigen Woche wurde eine Teststelle im Kliekener Kegeleck in Betrieb genommen (die MZ berichtete) - tätig ist, sieht sich durch diesen hohen anfänglichen Andrang bestätigt. Hatte er ohnehin vermutet, dass der Bedarf an professionellen Schnelltests im Zentrum Coswigs noch höher ist als in der Ortschaft Klieken.

Bemühungen der Stadt

„Mit den regelmäßig verschärften Regelungen zur Eindämmung der Pandemie ist der Bedarf an Testzentren natürlich wieder gestiegen“, urteilt der stellvertretende Bürgermeister Michael Kaatz. Weil sich vor allem auch die Anfragen nach Testmöglichkeiten im Rathaus häuften, habe es insbesondere nach der Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz, sofort Bemühungen seitens der Stadt gegeben, potenzielle Betreiber einer Teststelle zu motivieren. „Deswegen sind wir nun sehr dankbar, dass Herr Dorn diese Testzentren eröffnen konnte“, sagte Kaatz.

Der Stadtratsvorsitzende Christian Dorn (SPD) reicht die erhaltenen Blumen sofort weiter und lobt sowohl die Zusammenarbeit mit der Stadt Coswig, die die Räumlichkeiten für beide Einrichtungen zur Verfügung stellt, als auch die Kooperation mit dem Landkreis, der die Testzentren durch das Gesundheitsamt legitimieren lässt. Der Kommunalpolitiker erklärt aber, dass es speziell auch der Initiative und dem Engagement von Martin Steinbiß zu verdanken ist, dass den Coswigern nun wieder zwei Zentren zur Verfügung stehen.

Steinbiß ist 20 Jahre alt und in Buro aufgewachsen. Derzeit studiert er Betriebswirtschaft in Magdeburg an der Otto von Guericke Universität und leitet die Zentren nebenberuflich. Der Coswiger hatte im Laufe der vierten Coronawelle die Idee, die Mitarbeiter, die gewöhnlicherweise in einem Reinigungsunternehmen tätig sind, beim DRK zu schulen, um professionelle Tests durchführen zu können. Da die Branche derzeit nicht ausreichend Arbeit biete, eine gute Möglichkeit, alle Mitarbeiter in Lohn und Brot zu halten. „Derzeit halten wir pro Teststelle zwei Mitarbeiter vor“, sagt Steinbiß, „wir werden das bedarfsweise anpassen.“

Bedarf stieg am Wochenende

Schon in der vergangenen Woche haben viele Coswiger die Möglichkeit genutzt, sich im Kliekener Kegeleck testen zu lassen. Die Anzahl der dort durchgeführten Tests sei im Laufe der Woche enorm angestiegen. „In den ersten Tagen hatten wir durchschnittlich 40 Testungen“, berichtet Steinbiß, „am Sonntag waren es dann schon 80.“ Es gebe halt immer noch viele Ungeimpfte, die auf die Testzentren angewiesen seien.

Laut Christian Dorn ist es ursprünglich auch geplant gewesen, beide Zentren zur gleichen Zeit zu eröffnen. Umso erfreuter zeigte er sich jetzt, da nun beide Teststellen wochentags von 9 bis 16 Uhr und an den Wochenenden von 11 bis 15 Uhr geöffnet sind.