Schifffahrt auf der Elbe Schifffahrt auf der Elbe: Filigranarbeit mit Tonnenlast bei Elster

Elster - Der große Maxikraft-Mobilkran vom Wittenberger Standort der Firma ist kurz vor 9 Uhr an diesem Montag zur Stelle. Allerdings brauchen die Monteure eine gute Stunde, bis sie das Gefährt an der Fährabfahrt in Elster in Stellung gebracht haben. Denn diese Aktion ist nicht ohne Tücken. Die Abfahrt zur Fähre ist recht steil. Und der Kran muss nun einmal gerade stehen. Sonst würde er mitsamt der Last vielleicht noch in den Fluss rutschen oder gar kippen. Daher bauen die Maschinisten zwei Türmchen links und rechts, auf denen die Sicherheitsarme des Kranes aufsitzen.
So sieht es schließlich von der Flussseite her aus, als ob das riesige Gefährt zur Hälfte in der Luft schwebt. Das ganze Aufheben hat einen Grund: Nach rund neun Monaten soll der stählerne Schiffsanleger wieder in die Elbe kommen.
Ende März war er aus dem Wasser gehoben worden, weil eine technische Revision anstand. Die ist, so bestätigt Roman Timmler, Chef der gleichnamigen Stahlbaufirma im Ort, besser ausgefallen, als es nach der 14 Jahre währenden Liegezeit des Pontons im Elbewasser zu erwarten gewesen wäre. „Dort, wo der Stahlkörper an den Dalben reibt, war es ein bisschen dünn geworden. Ansonsten war nur noch an einem Geländer etwas zu reparieren“, resümiert Timmler. Aber natürlich war die technische Überprüfung gleich genutzt worden, um den Schiffsanleger auch optisch wieder aufzupeppen. Obenrum natürlich in der Ortsfarbe Blau, untenrum ist der Schwimmkörper mit einer genormten Unterwasserfarbe beschichtet worden.
Geschehen ist dies übrigens als letzter Schritt der Arbeiten an dem Stahlkoloss in einer Halle des früheren Betonwerkes. Wie berichtet hatte dessen Nachfolger C+P den Standort geschlossen. Dadurch konnte eine dortige Halle genutzt werden.
Nachdem der Schwimmkörper im Wasser liegt, bringt der Tieflader die Hubplattform. Die müssen der Maxikraft-Kran und die Helfer auf dem Ponton in vier Führungen fädeln. An denen wird die Plattform hydraulisch hoch und runter gefahren, je nach der Größe der Schiffe, die anlegen wollen. „Jetzt müssen nur noch die Schiffe kommen“, wünscht sich Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (Freie Wähler). Die hatten sich aufgrund des geringen Wasserstandes in diesem Jahr rar gemacht. Günstige Gelegenheit also für die Revision des Anlegers. (mz)
