Rosenabend in Bad Schmiedeberg Rosenabend in Bad Schmiedeberg: Stunden zum Lustwandeln im Kurpark

Bad Schmiedeberg - Unbestritten steht die Rose im Mittelpunkt des Rosenabends in Bad Schmiedeberg. Als Rosenstock, in Konfitüre, Konfekt, Bowle, sogar in Nudelsalat und Pesto. Nein, es ist nicht zu profan, an einem solchen Abend an Essen und Trinken zu denken.
Es sollte nur etwas gediegenes sein angesichts entspannter und lustwandelnder Kur- und sonstiger Gäste, die der Einladung des Eisenmoorbades gefolgt und zu Hunderten in den Kurpark gekommen sind.
Kopfschmuck besonderer Art
In diesem Jahr sind auch die Hüte der Hingucker. Aus Dessau sind Madlen Paetzel und Sven Wilke angereist, sie haben ihre Kopfbedeckungen (weißer Hut beziehungsweise schwarzer Zylinder) mit Blüten aller Art dekoriert. Sie war wenige Tage zuvor bei einem Vortrag und hatte von dem Abend in Bad Schmiedeberg erfahren, inklusive des Hutwettbewerbs.
„Da kann man ja mal teilnehmen“, so ihre Idee. „Wir haben gesammelt, was der Garten hergibt“, erzählt er. Eine Stunde Arbeit haben sie investiert, nun schauen sie und freuen sich, dass es keines dieser Feste ist, wo es hektisch und laut zugeht.
Hüte stehen auch am Stand des Hortes der Kita „Storchennest“ im Mittelpunkt. Hier kann man Hüte selbst basteln, aus Zeitungspapier, Krepp-Band, Pfauenfedern und anderem. Simone Morgenstern aus Hoym, zurzeit in einer Anschluss-Heilbehandlung in Bad Schmiedeberg, lässt sich inspirieren - von der Hutherstellung und dem Fest. „Ich kann ja nicht jeden Abend auf dem Zimmer sitzen“, sagt sie. „Mal sehen, was mich hier erwartet.“
Sie bummelt wie viele andere zu Ständen mit Kunsthandwerk und Kräutern, Schmuck und Kinderspielen. Es gibt Live-Musik, auf der Freifläche lassen Stelzenläufer von „Lufttanz Berlin“ zauberhafte Momente entstehen. Der Kneipp-Verein hat der Rose ein kulinarisches Denkmal gesetzt, mit Zutaten aus dem Kurgarten. Knapp ein Dutzend Frauen, so die Vereinsvorsitzende Marion Hausmann, haben sich mehrere Stunden mit den kühnsten Rezepten beschäftigt und bieten einen Mix an Kostproben an.
Kurgärtnerin Constanze Zepperitz hat reichlich unbehandelte Blütenblätter zur Verfügung stellen können. „Besonders die historischen Rosen, also Arten vor 1867, sind für die Küche geeignet“, erzählt sie. Und allzu lange blühen die Rosen auch nicht, weiß sie.
Ob die Rose ihre Lieblingsblume ist? „Nö“, antwortet sie und lacht. Je nach Jahreszeit sei dies eine andere. Wer mag, kann an dem Abend auch mit Landschaftsarchitekt Rüdiger Clausen über Kur-Ensemble und Gartenträume plaudern.
Es wird gekneippt
Es ist das elfte Fest, zu dem auch Kurdirektor Deddo Lehmann anwesend ist - trotz Urlaub. Er freut sich über die aktive Unterstützung des Kneipp-Vereins bei der Gestaltung des Abends. Die Vereinsdamen lassen es sich auch diesmal nicht nehmen, im mit Rosenblättern dekorierten Wasserbecken zu kneippen.
Als es dämmert, steigt der kleine Heißluftballon von Günter Obst auf. Es regnet Rosenblätter. Vor dem Barockfeuerspiel werden die schönsten Hüte prämiert. Zwei Stunden hat sich die Jury des Kneipp-Vereins umgesehen. Und tatsächlich, das junge Paar aus Dessau gewinnt den ersten Preis, eine Wellness-Massage. (mz)
