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Radsportler Uwe Löffelholz Radsportler Uwe Löffelholz: Lampenfieber vor Premiere

Von Rainer Schultz 18.11.2015, 13:15
Grün-Weiß-Abteilungsleiter Uwe Löffelholz hat die Wettkampfstrecke im Volkspark bereits am Samstag unter die Lupe genommen.
Grün-Weiß-Abteilungsleiter Uwe Löffelholz hat die Wettkampfstrecke im Volkspark bereits am Samstag unter die Lupe genommen. Thomas Klitzsch Lizenz

Wittenberg - Für Radsportler Uwe Löffelholz geht am 28. November ein großer Wunsch in Erfüllung. Der Volkspark Piesteritz wird nach über 30 Jahren „Dornröschenschlaf“ wieder zum Austragungsort eines Querfeldein-Rennens. Es sind die Landesmeisterschaften in dieser „Nischendisziplin“ des Radsports. „Lange haben unsere 15 Mitglieder an diesem Vorhaben, an diesem Traum gearbeitet. Nun wird es endlich Realität“, schildert Uwe Löffelholz (48), Abteilungsleiter Radsport beim SV Grün-Weiß Piesteritz gut gelaunt die Situation.

Vom Weltmeister geehrt

„Wir haben uns am 20. Oktober 2014 gegründet und wollten endlich auch Kindern und Jugendlichen wieder eine Plattform im Radsport bieten“, erklärt Roy Gaidies (48), stellvertretender Abteilungsleiter und Trainer. Noch gut erinnert sich der engagierte Radsportler an das Jahr 1983. „Ich habe damals den dritten Platz bei den Bezirksmeisterschaften im Querfeldeinrennen belegt und wurde dafür von Weltmeister Uwe Raab geehrt. Meinen Stolz kann sich jeder vorstellen“, so Roy Gaidies. Noch ist einiges an der 2,3 Kilometer langen Strecke im Volkspark zu präparieren. „Ohne die Hilfe der Leichtathleten von Grün-Weiß Piesteritz hätten wir das alles nicht geschafft“, lobt Thomas Ristok (46) die gute Zusammenarbeit.

Als Kassenwart hält er das Geld zusammen. Einige Sponsoren unterstützen inzwischen die Wiedergeburt des Piesteritzer Radsports. Einer, der sich besonders darüber freut, ist das „Trainer-Urgestein“ Günther Deckert (81). Das Fahrrad hält ihn fit. „Ich habe in diesem Jahr bereits 9 820 Kilometer zurückgelegt“, verkündet er am Sonnabend nicht ohne Stolz und fügt hinzu: „Selbstverständlich werde ich am 28. November von Anbeginn an der Strecke stehen. Das erinnert mich an altes Trainingsterrain“, so der Coach, der unter anderem auch Uwe Raab trainiert hat.

Schwieriges Terrain

Abteilungsleiter Uwe Löffelholz schwingt sich aufs Rad und inspiziert mit Argusaugen die Strecke. Schon nach wenigen Hundert Metern wird dem Laien klar, was Querfeldeinrennen bedeutet. Abschnitte mit 25 Prozent Steigung und halsbrecherische Abfahrten wechseln einander ab. Hinzu kommen Spitzkehren, die den Teilnehmern an den Titelkämpfen viel Können abverlangen werden. Kurzum: Wer Ende November hier auf den Drahtesel steigt, muss ein Meister seines Fachs sein.

Inzwischen sind vor Ort Gäste aus Eilenburg mit ihren Rädern eingetroffen. Cathleen und Eugen Töpfer wollen schon mal die Piesteritzer Strecke testen. Zum sechsköpfigen Team aus der Muldestadt zählt auch Christian Reichow. „Toll! Ein fantastischer, anspruchsvoller Wettkampfkurs“, zeigen sich die Eilenburger begeistert. Für das Piesteritzer Nesthäkchen Luzie Ristok, die erst acht Jahre alt ist, heißt es bei den Meisterschaften, die Strecke laufend zu bewältigen. „Ich würde lieber mit dem Rad fahren“, meint das zierliche Mädchen etwas enttäuscht. Denn das Reglement erlaubt es nicht, dass Sportler der Altersklassen U 11 und U 13 den Wettkampf als Pedalritter absolvieren dürfen. Zu den jungen Startern am 28. November zählen auch Sven Tempel (9) und Felix Dieke (9). Sie alle können die Premiere im Querfeldein kaum erwarten.

Aufgeregt diskutieren alle, wie ihre Chancen stehen und wie sie den schwierigen Kurs am besten in Angriff nehmen.

Elite fährt 40 Kilometer

Der erste Startschuss zu den offenen Landesmeisterschaften fällt bereits um 9 Uhr. Das Veranstaltungs-Ende ist für etwa 13.30 Uhr geplant. Neben den Jugendklassen wird natürlich auch die Elite an den Start gehen. Hier beträgt die Wettkampfstrecke etwa 40 Kilometer. Das letzte Rennen gehört den Hobbyfahrern. „Ein Besuch im Volkspark lohnt sich auf jeden Fall“, wirbt Abteilungsleiter Uwe Löffelholz schon vorab für einen Wettbewerb, der nach über 30 Jahren „Abstinenz“ von der Abteilung des SV Grün-Weiß wieder zum Leben erweckt wurde. Der radsportliche Schwung soll 2016 fortgesetzt werden. Sechs bis acht Wettkämpfe sind geplant. Hinzu kommt ein Trainingslager im Februar in Schöningen (Niedersachsen).

Ein Streckenvideo ist bereits unter www.radsport-wittenberg.de einsehbar. (mz)