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Porzellaneum in Annaburg Porzellaneum in Annaburg: Glasklare Stimmen

Von Evelyn Jochade 29.12.2017, 13:55
Eine wunderbare Harmonie verband den A-capella-Gesang von Sabine Noack, Charlotte Kaiser-Grünberg und Lara Grünberg (v.l.).
Eine wunderbare Harmonie verband den A-capella-Gesang von Sabine Noack, Charlotte Kaiser-Grünberg und Lara Grünberg (v.l.). Evelyn Jochade

Annaburg - Neun Auftritte in den letzten drei Wochen absolvierten die drei Sängerinnen von „Ljuvas Sång“. Zum zehnten reiste das Terzett ins Porzellaneum nach Annaburg.

Die Adventszeit verlangt Sabine Noack, 26 (Sopran), Charlotte Kaiser-Grünberg, 23 (Mezzosopran), und Lara Grünberg, 22 (Alt), einiges ab, denn noch steht ihr Studium in Halle an erster Stelle. Mit Erziehungswissenschaften, Französisch und Theologie sind da die Interessen weit gefächert, doch der gemeinsame Treffpunkt ist nach wie vor die Musik.

Durch sie haben die drei jungen Frauen schon während ihrer Schulzeit am Landesgymnasium für Musik in Wernigerode zueinander gefunden und vielfältige Chorerfahrungen sammeln können. Und sie verstehen sich auch privat sehr gut: „Wir kommen aus der gleichen Chorkultur und singen bereits zwölf Jahre lang zusammen“.

Da sei das Zusammenspiel auf der Bühne schon im besten Sinne automatisiert. Im Mai 2016 habe man dann das Terzett gegründet.

Liebe zu Schweden

Durch längere Aufenthalte in Schweden lag es nahe, auch skandinavische Musik ins Repertoire einzubinden. Ihren ungewöhnlichen Namen, „Ljuvas Sång“, so klärten sie ihr Publikum in Annaburg auf, sei der Liebe zu Schweden geschuldet und heiße übersetzt so etwas, wie „hell leuchtender, strahlender Gesang“.

Dass dieser Name nicht aus der Luft gegriffen ist, davon konnten sich die Gäste der Veranstaltung schon bei den ersten Gesangsstücken überzeugen. Sowohl bei den geistlichen Weihnachtsliedern in deutscher Sprache, wie „Hört der Engel helle Lieder“ und „Macht hoch die Tür“ als auch bei internationalen Christmastiteln und Winterliedern, wie „Go tell it on the mountain“ und „Frosty, the snowman“ bezauberte ihr dreistimmiger A-capella-Gesang die Zuhörer.

Die belohnten die aufstrebenden Sängerinnen mit reichlich Applaus nach jedem Stück. Sabine Noack hatte die dankbare Aufgabe übernommen, ihr Publikum mit kleinen Gedichten zu unterhalten. So das durch Christian Morgenstern verfasste von den drei Spatzen, die sich Bauch an Bauch im Schneegestöber wärmten. Darüber hinaus führte sie ganz locker, leicht und unaufdringlich durch das Programm.

Sie wollen weitermachen

So erfuhren die im gut besuchten Annaburger Porzellaneum Sitzenden von dem Lebensgefühl der Skandinavier im Winter. Dass es speziell in Schweden viel länger dunkel sei als hier in Deutschland. Darin, so wollen es die Sängerinnen festgestellt haben, liege begründet, dass die schwedische Weihnachtsmusik irgendwie ein wenig heller und besinnlicher sei und nicht ganz so feierlich wie bei uns.

Mit ihren glasklaren Stimmen, die sich in extremer Harmonie vereinigten, stellten sie diese Aussage in einem ganzen Block skandinavischer Titel unter Beweis. Und das in schwedisch, norwegisch und deutsch.

Die Zuschauer waren begeistert von der musikalischen Leistung der Wahlhallenserinnen, die nach eigener Aussage, auch nach ihren Studienabschlüssen als Terzett zusammen bleiben wollen. Derzeit arbeiten die jungen Künstlerinnen bereits am Frühjahrs- und Sommerprogramm, welches dann auch kanadische Stücke enthalten soll. (mz)